Im Versicherungsvertrieb sind die Abschlüsse über das Internet und andere Direktvertriebskanäle im vergangenen Jahr gestiegen. Das zeigt die „Vertriebswegestatistik 2015“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dennoch setzt die Mehrheit der Deutschen beim Kauf von Versicherungsprodukten auch weiterhin auf eine persönliche Beratung.
Die wichtigsten Absatzwege im Versicherungsvertrieb sind trotz fortschreitender Digitalisierung nach wie vor Vertreter und Makler. Drei Viertel des Neugeschäfts in der Lebensversicherung sowie der Schaden- und Unfallversicherung ging 2015 auf das Konto von Einfirmenvermittler, Makler und Mehrfachvertreter. Das geht aus der Vertriebswegestatistik 2015 des GDV hervor. In der Krankenversicherung sind sind es demnach sogar mehr als 85 Prozent.
„Auch im digitalen Zeitalter legen die Menschen in wirklich wichtigen Fragen großen Wert auf persönliche Ansprache und Betreuung“, sagt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Geschäftsführung. „Das Internet ersetzt nicht die Kommunikation zwischen Kunden und Versicherern, das Internet macht die Kommunikation einfacher.“
Internet gewinnt an Bedeutung
Der Versicherungsvertrieb über Banken ist in der Statistik allerdings nicht berücksichtigt. Insbesondere in der Lebensversicherung ist dieser Absatzweg von entscheidender Bedeutung. Laut GDV wird hier – gemessen an der Beitragssumme – rund ein Fünftel des Neugeschäfts über Kreditinstitute abgeschlossen.
An Relevanz im Versicherungsvertrieb zulegen konnte im vergangenen Jahr das Internet – allerdings nicht in allen Sparten. So stieg der Anteil der Direktvertriebe (inklusive Online-Vergleichsportale) in der Schaden- und Unfallversicherung von 12,0 auf 13,5 Prozent.
In der Krankenversicherung erhöhte sich der Anteil von 5,2 auf 6,1 Prozent. In der Lebensversicherung büßte der Direktvertrieb laut GDV indes an Bedeutung ein: Sein Anteil sank leicht von 3,3 auf 3,0 Prozent gesunken. (jb)
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