Im Jahr 2009 sind insgesamt 88 Anfragen bei der Ombudsstelle für geschlossene Fonds eingegangen. Damit ist das Beschwerdeaufkommen gegenüber dem Vorjahr (125) zurückgegangen. Während 81 Fälle geprüft und abgeschlossen wurden, konnte nur in drei Fällen auch tatsächlich geschlichtet werden.
59 Fälle musste man wegen Unzuständigkeit zurückweisen, so die Ombudsstelle. Dabei habe es sich um Beschwerden zu Altfonds gehandelt, die entweder von Unternehmen aufgelegt wurden, die nicht der Einrichtung angehören oder von solchen, die sich noch nicht dem Ombudsverfahren angeschlossen haben. Sieben Fälle wurden von den Beschwerdeführern nicht weiter verfolgt.
Bei zwölf Beschwerden ergab die Prüfung der Ombudsfrau Dr. Inga Schmidt-Syaßen, dass eine inhaltliche Beurteilung des Falles nicht möglich ist, da es sich um einen unzulässigen Verfahrensgegenstand gemäß der Verfahrensordnung handelt. In den verbleibenden drei Fällen kam es zu Einigungen, die die Auflösung des Vertrages und die Rückabwicklung der Beteiligung betrafen.
34 Beschwerden richteten sich gegen geschlossene Fonds, die von Vereinsmitgliedern der Einrichtung initiiert wurden. Betroffen waren 27 verschiedene Beteiligungsangebote von 19 Mitgliedsunternehmen. 40 Anfragen betrafen Fonds, die nicht von Vereinsmitgliedern der Schlichtungsstelle aufgelegt wurden. Weitere acht bezogen sich nicht auf geschlossene Fonds sondern zum Beispiel auf offene Fonds oder Versicherungen. In sechs Fällen richtete sich die Beschwerde gegen ein Vertriebsunternehmen beziehungsweise den Bankenvertrieb, so die Mitteilung der Ombudsstelle weiter.
Die häufigsten Beschwerdegründe im Jahr 2009 bezogen sich auf die Kündigung der Beteiligung (15 Beschwerden) und auf Prospektfehler (elf). Dahinter folgen Fehler bei Auszahlungen (sieben), Kontroll- und Auskunftsrechte (sechs) sowie beim Widerruf der Beteiligung (fünf).
Seit Gründung im März 2008 haben sich 44 Anbieter geschlossener Fonds und insgesamt 220 weitere Unternehmen (insbesondere Fonds- und Treuhandgesellschaften) der Schlichtungsstelle angeschlossen. Im Jahr 2009 sind 98 Unternehmen neu hinzugekommen.
Im Gegenzug haben drei Marktakteure den Verein Ombudsstelle verlassen: Die SAB Spar- und Anlageberatung AG, die Doba Grund Beteiligungs GmbH und die West/LB Trust GmbH. Die Unternehmen sind aus dem Verband Geschlossene Fonds (VGF) ausgeschieden, womit auch die Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Ombudsstelle nicht mehr gegeben war. Per 31. März 2010 werde aus demselben Grund das Fondshaus Hamburg ausscheiden, so die Ombudsstelle. (hb)
Foto: Ombudsstelle Geschlossene Fonds e.V.