Gleiches gilt für Eigenkapitalerhöhungen bestehender Fonds, die im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 40 Millionen Euro zurückgegangen sind. Mit Recht zählt der Verband sie zur Management- und Vertriebsleistung und damit zum Platzierungsvolumen. Doch als Gradmesser für die Markterholung sowie das Vertrauen von Anlegern und Vertrieb in das Produkt taugt ausschließlich die Platzierung neuer Fonds bei Privatanlegern. Und dieses Volumen stieg sogar um 15 Prozent.
Selbst die Platzierung von Schiffsbeteiligungen hat auf dieser Basis, also ohne das Sanierungskapital, um immerhin 44 Prozent zugelegt. Auch wenn das Niveau des frischen Anlegergelds für neue Schiffsfonds mit insgesamt 43 Millionen Euro innerhalb von drei Monaten noch immer deprimierend ist: Der Trend ist positiv.
Keine Frage: Das Platzierungsvolumen ist insgesamt weiterhin unbefriedigend. Ein weiteres Abrutschen des Marktes, mit dem bereits einige Häuser ihre schwachen Quartalsergebnisse zu relativieren versuchen, ist in Wirklichkeit jedoch nicht zu verzeichnen.
Stefan Löwer ist Chefanalyst der G.U.B., Deutschlands ältester Ratingagentur für geschlossene Fonds, und begleitet den Themenbereich geschlossene Fonds in der gesamten Cash.-Unternehmensgruppe. Als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst beobachtet Löwer die Branche und ihre Produkte insgesamt bereits seit mehr als 15 Jahren.
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