Die Victory Media AG, Kaufbeuren, hat Insolvenz beantragt. Das Unternehmen begründet den Insolvenzantrag auf der eigenen Homepage mit zwei verlorenen Prozessen, insbesondere gegen die EM.TV AG, Unterföhring, über sechs Millionen Euro. Das Amtsgericht Kempten hat nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Die Staatsanwaltschaft Kempten bestätigte gegenüber cash-online, dass sie gegen Verantwortliche der Victory Media wegen des Verdachts auf Betrug, Untreue und Steuerhinterziehung ermittelt. Die Victory Media AG ist nach eigenen Angaben an mehreren Unternehmen der Victory Media Gruppe beteiligt, die von dem Insolvenzantrag nicht unmittelbar betroffen seien, da sie selbständige Unternehmen sind.
Die Gruppe zählt zu den ältesten Initiatoren von Medienfonds. Nach der zuletzt vorgelegten Leistungsbilanz (für 2004) hat sie seit 1994 Medienfonds mit einem Volumen von insgesamt 350 Millionen Euro aufgelegt. Bis Ende 2004 haben die Fonds insgesamt nur 24 Prozent des investierten Kapitals durch Ausschüttungen zurückgeführt; 20 der 22 Fonds schütteten für 2004 gar nicht aus. Zudem wurde über Probleme bei der steuerlichen Anerkennung berichtet. Das zur Cash.medien AG gehörende Deutsche Finanzdienstleistungs-Informationszentrum (DFI), Hamburg, hatte die Leistungsbilanz im Herbst 2005 als ?schwach? (zwei von sechs möglichen Sternen) bewertet.