Er halte es dennoch für sinnvoll, wenigstens eine neutrale Position in Russland zu halten. Beim Timing seien mehrere Faktoren zu beachten: Zum einen die politische Lage sowie die Stimmung und Liquidität am Markt. Zum anderen gilt es die unterstützenden Fundamentaldaten im Auge zu behalten.
Günstige Bewertungen
Anders als in den USA sei die Bewertung von EM-Aktien nicht zu hoch. Nachdem in den vergangenen Jahren in Bezug auf Corporate Governance und wirtschaftliche Stabilität erhebliche Fortschritte erzielt wurden, seien die Schwellenländer effektiv das einzige Investment-Grade–Universum, dessen Bewertungen noch hinterherhinkten.
„Daher bleiben wir bei unserer positiven Haltung, obwohl protektionistische Maßnahmen in letzter Zeit zugenommen haben. Wir behalten die Risiken des Protektionismus im Auge, die stärkere Inlandsnachfrage sollte die Auswirkungen jedoch abmildern“, sagt Love.
Reformen und Kreditumfeld
Richteten zudem mittel- bis langfristig orientierte Anleger in EM-Aktien die Zusammensetzung ihres Portfolios auf weitreichende staatliche Reformprogramme aus, verbessere sich die Vorhersagbarkeit der Gewinne und das Risiko-Rendite-Profil.
„Beispielsweise bemüht sich Saudi-Arabien, seine Abhängigkeit von Rohstoffexporten zu verringern. Dazu legt das Land den Fokus stärker auf High-Tech. In China sehen wir Chancen bei drei oder vier Unternehmen, welche die Speerspitze bei den Umweltreformen des Landes bilden!, sagt Love.
„Mexiko wiederum hat vor Kurzem davon profitiert, dass die Ratingagentur Moody’s den Ausblick von negativ in positiv geändert hat. Dies ist ein weiteres Beispiel für eine gute Möglichkeit, hochwertige Unternehmen in einem sich bessernden Kreditumfeld zu im historischen Vergleich günstigen Kursen zu kaufen.“
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