Investoren müssen nachhaltiges Verhalten nicht auf ihren Alltag beschränken. Fondsmanager können bei der Auswahl von Aktien und Anleihen vier Wege gehen, um den CO2-Abdruck ihres Fonds zu verringern. Auch die Entscheidungen eines Unternehmens und die Unternehmensführung können sie beeinflussen.
Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen der Zukunft. Immer mehr professionelle wie private Anleger legen Wert darauf, auch mit Investments zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.
„Oberflächlich betrachtet scheinen Klimafragen unkompliziert“, sagt Matt Christensen, Global Head of Responsible Investing bei Axa IM. „Es gibt aber Grauzonen, die sorgfältig geprüft werden müssen.“ Daher nutze Axa IM unter anderem die folgenden vier Instrumente, um Klimarisiken und -chancen zu bewerten.
Ökologische Investments finden
In der traditionellen Finanzanalyse werden laut Axa die Folgen des Klimawandels nicht berücksichtigt, sodass Risiken und Erträge unter Umständen falsch eingeschätzt würden. Axa bewerte daher konsequent auch ökologische, soziale und governancebezogene Faktoren (ESG-Faktoren). So würden die Projekte und Erlöse von über 6.000 Unternehmen untersucht, ebenso, ob wie nachvollziehbar die Wirkung dieser Projekte ist.
CO2-Fußabdruck verringern
Ebenso könne der „grüne Anteil eines Portfolios“ inzwischen gemessen werden. Das ist der prozentuale Anteil der Geschäftsaktivitäten eines Unternehmens, der sich positiv auf die Energiewende auswirkt. Berechnet werden könne der CO2-Abdruck mit Indikatoren oder Parametern wie der eingesetzten Technologie, der Investitionsstruktur und die Bedeutung fossiler Brennstoffe.
Fondsmanager müssten nicht mehr ganze Sektoren ausschließen. Es reiche, einzelne, klimafreundliche Aktien und Anleihen zu wählen.
Unternehmensführung
Axa IM hat nach eigenen Angaben seine Leitlinien zur Corporate Governance überarbeitet. Bei Hauptversammlungen stehe das Abstimmungsverhalten konzernweit mit der Klimapolitik im Einklang. Axa nutze auch Stimmrechte, um verantwortliches Unternehmensverhalten zu fördern: Zum Schutz des Klimas würden entsprechende Aktionärsanträge unterstützt.
Wenn Unternehmen den Klimawandel nicht angemessen berücksichtigen, behalte sich der Asset Manager vor, gegen andere Beschlüsse zu stimmen – beispielsweise bei den Themen Jahresbericht und -abschluss, Wahlen von Boardmitgliedern und Vergütungsplänen.
Zusammenarbeit
Zusammen mit anderen Investoren plane AXA IM die Teilnahme an der „Global Climate 100+“-Initiative. Diese möchte auf die 100 größten Treibhausgasemittenten einwirken, die für 85 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind und Vermögenswerte in Höhe von 5,5 Billionen US-Dollar repräsentieren. Ziel sei es, Emissionen zu senken, eine klimabezogene Finanzberichterstattung zu etablieren und die Governancepraktiken im Umgang mit Klimawandelrisiken zu verbessern. (kl)
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