Quartalsbilanz: Talanx hebt Gewinnprognose für 2023 an

Torsten Leue
Foto: Talanx
Talanx-Vorstandsvorsitzender Torsten Leue: Die Talanx Gruppe kann nach neun Monaten eine sehr erfolgreiche Bilanz ziehen: Wir werden unsere ambitionierten Finanzziele für das Jahr 2023 übertreffen und haben unsere Gewinnprognose auf deutlich über 1,5 Milliarden Euro erhöht.

Die Talanx Gruppe hat nach neun Monaten ein sehr gutes Konzernergebnis von 1.279 Millionen Euro erzielt. Aufgrund des starken Geschäfts hebt der Versicherungskonzern die Gewinnprognose für 2023 auf mehr als 1,5 Milliarden Euro an. Für 2024 erwartet Talanx dann ein Konzernergebnis von mehr als 1,7 Milliarden Euro.

Die bisherige strategische mittelfristige Ziel sah für 2025 einen Gewinn von mehr als 1,6 Milliarden Euro vor. Mit der neuen Zielsetzung wird dieses Ziel bereits ein Jahr früher erreicht und deutlich übertroffen. Neue Ziele für das Jahr 2025 will Talanx im März 2024 mit der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2023 vorstellen. 

Konzernergebnis legt um 38 Prozent zu

Zum 30. September 2023 hat die Talanx Gruppe den Versicherungsumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 32,3 (29,9) Milliarden Euro gesteigert, währungskursbereinigt stieg der Versicherungsumsatz zweistellig um elf Prozent. Das operative Ergebnis wuchs um 23 Prozent auf 2,8 (2,2) Milliarden Euro und das Konzernergebnis um 38 Prozent auf 1,3 (0,9) Milliarden Euro.

Alle Geschäftsbereiche konnten ihre Ergebnisse steigern. Die Erstversicherung verzeichnete eine besonders erfreuliche Entwicklung und konnte ihren Beitrag zum Konzernergebnis auf 47 (43) Prozent erhöhen. Die Eigenkapitalrendite lag bei 18,4 (13,9) Prozent und wird für das Gesamtjahr voraussichtlich deutlich über der strategischen Zielsetzung von mindestens zehn Prozent liegen. Getrieben wird das versicherungstechnisch gute Ergebnis zum einen durch inflationsbedingte Preissteigerungen. Hinzu kommt, dass die Großschäden innerhalb des kalkulierten Rahmens blieben.

„Einen großen Beitrag dazu hat die Erstversicherung geleistet, die ein starkes operatives Ergebnis erzielt und überdurchschnittlich gewachsen ist. Das zeigt: Wir bleiben auch in einem herausfordernden Marktumfeld resilient, und unsere fokussierte Strategie zahlt sich nachhaltig aus“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Aufgrund unseres guten Ergebnisses im laufenden Geschäftsjahr rechnen wir damit, dass wir unser ursprünglich für das Jahr 2025 ausgegebenes Mittelfristziel nicht nur ein Jahr früher erreichen, sondern mit einem nunmehr angestrebten Konzernergebnis von 1,7 Milliarden Euro sogar übertreffen werden.“

Die Angaben zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden für das Jahr 2023 zum ersten Mal unter den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und 9 veröffentlicht. Um eine Vergleichbarkeit der Geschäftszahlen sicherzustellen, sind nach Angaben des Konzerns die Vorjahreszahlen ebenfalls entsprechend der neuen Standards angepasst.

Das versicherungstechnische Ergebnis verzeichnete nach neun Monaten im Jahr 2023 ein Plus von 44 Prozent und stieg von 1,8 auf 2,6 Milliarden Euro. Dabei wuchs das versicherungstechnische Ergebnis der Erstversicherung mit 66 Prozent besonders stark. Dies ist auch auf inflationsbedingte Preissteigerungen, Zinseffekte und auf Schadenleistungen innerhalb des Großschadenbudgets zurückzuführen: Die Großschadenleistungen fielen nach neun Monaten mit 1,6 (1,9) Milliarden Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Das periodenanteilige Großschadenbudget von 1,7 Milliarden Euro wurde nach Angaben des Konzerns nicht vollständig ausgeschöpft. 398 Millionen Euro entfielen hierbei auf Man-made-Großschäden; die Leistungen für Naturkatastrophen beliefen sich auf 1,192 Milliarden Euro. Größter Einzelschaden der Gruppe war das Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 mit 329 Millionen Euro.

Die Erstversicherung wies in Summe Großschäden in Höhe von 320 Millionen Euro aus, die Rückversicherung in Höhe von 1.204 Millionen Euro. Die Schaden-Kostenquote profitierte von einem Anstieg des Zinsniveaus und entsprechend positiven Abzinsungseffekten der Schadenreserven, während die Anpassung der Schadenreserven an die Inflationsentwicklung gegenläufig wirkte. Insgesamt verbesserte sie sich auf 93,5 (95,5) Prozent.

Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 1,0 (1,2) Milliarde Euro. Der Anstieg des versicherungstechnischen Ergebnisses konnte den Rückgang des versicherungstechnischen Finanz- und Kapitalanlageergebnisses vor Währungseffekten deutlich überkompensieren, sodass das operative Ergebnis (EBIT) und das Konzernergebnis zweistellig wuchsen: Das operative Ergebnis erhöhte sich um 23 Prozent auf 2,8 (2,2) Milliarden Euro, das Konzernergebnis steigerte sich sogar um 38 Prozent auf 1,3 (0,9) Milliarden Euro. Die Solvency-2-Quote lag zum 30. September 2023 bei 222 Prozent (31. Dezember 2022: 209 Prozent).

Im dritten Quartal stieg der Versicherungsumsatz um sieben Prozent auf 11,4 (10,7) Milliarden Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich auf 950 (496) Millionen Euro und das operative Ergebnis legte auf 802 (747) Millionen Euro zu. Das Quartals-Konzernergebnis verzeichnete ein deutliches Plus und lag bei 452 (240) Millionen Euro. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 93,3 (96,4) Prozent. 

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