Die Deutschen haben vor kaum etwas mehr Angst als zum Pflegefall zu werden und die Angehörigen zu belasten. Finanziell, zeitlich und natürlich auch emotional. Für Berater ergibt sich in Anbetracht einer stetig wachsenden Zielgruppe ein existenziell wichtiges Betätigungsfeld.
Gastbeitrag von Matthias Schmutzler, DV Deutsche Vorsorgedatenbank AG
Die Themen Pflege und Pflegevorsorge bestimmten in den letzten Wochen die Fachmedien. Erstaunliches war da zu lesen. Offensichtlich haben die Deutschen vor kaum etwas mehr Angst als zum Pflegefall zu werden und die Angehörigen zu belasten.
Kaum Vorsorge trotz Angst
Und doch wird im Bereich der privaten Pflegeversicherung trotz vielfältiger Möglichkeiten kaum Vorsorge getroffen. Dies bestätigen aktuelle Informationen zum Thema Vorsorgevollmacht. Die Mehrheit der Bevölkerung gibt sich noch immer der trügerischen Hoffnung hin, dass im Notfall automatisch Familienmitglieder oder nahe Angehörige die Vertretung übernehmen können. Und auch die gut Informierten tun sich oft schwer, diese Angelegenheit für sich zu klären.
Sicher spielt eine gewisse Schwellenangst vor Notar- und Anwaltskanzleien sowie die nicht immer unbegründete Sorge vor hohen Kosten eine Rolle bei der geringen Zahl an vorhandenen Vorsorgevollmachten. Offensichtlich werden in beiden Bereichen Entscheidungen, die eigene Existenz betreffend, möglichst lange in die Zukunft verschoben. Man ahnt, dass dies nicht gut gehen kann; hofft aber, der Blitz schlägt beim Nachbar ein. Es gibt dafür einen Begriff: Prokrastination.
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Existenziell wichtiges Betätigungsfeld für Berater
Für Finanzdienstleister ergibt sich in Anbetracht einer stetig wachsenden Zielgruppe ein interessantes, umfangreiches und existenziell wichtiges Betätigungsfeld. Den Kunden gerade bei diesen unbequemen Themen kompetente Hilfe und Unterstützung anzubieten schafft nicht nur neue Möglichkeiten im ureigenen Geschäftsgebiet sondern sorgt auch für qualifizierte Empfehlungen.
Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die per Vorsorgevollmacht insbesondere die nächsten Angehörigen vor zusätzlichen emotionalen Belastungen im Fall der Fälle bewahren möchten, auch offen für Gespräche über die finanziellen Konsequenzen einer persönlichen Geschäftsunfähigkeit sind.
Seite zwei: Vorsorgevollmacht guter Gesprächseinstieg