Der Ausblick für das Jahr 2012 fällt bei den deutschen Vermögensverwaltern verhalten aus: Der Euro bleibt demnach bestehen, die Inflation wird aber wohl anziehen. So lauten die Ergebnisse einer Umfrage des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter (VUV).
Wenig Begeisterung herrscht angesichts des europäischen Krisenmanagements: Rund 70 Prozent der Vermögensverwalter sehen wegen der Schuldenkrise die Unabhängigkeit der EZB gefährdet.
Die Konsequenz: „Wie die Mehrheit meiner Kollegen bin ich der Meinung, dass das Thema Inflation uns in 2012 beschäftigen wird“, sagt VUV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser. Zwei Drittel der Befragten teilen diese Einschätzung. Insgesamt beteiligten sich 80 Verbandsmitglieder an der Studie.
Zwei Drittel erwarten Steigerungsraten über zwei Prozent. Rund 35 Prozent hingegen kalkulieren mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent.
Rund 59 Prozent glauben an die aktuelle Zusammensetzung der Eurozone inklusive Krisenstaaten wie Griechenland, Italien oder Portugal. Die restlichen 41 Prozent vermuten aber bald weniger Mitgliedsstaaten der Einheitswährung.
Heterogene Stimmung am Aktienmarkt
Unterschiedlich auch die Einschätzungen des Aktienmarktes: Eine knappe Mehrheit von rund 59 Prozent rechnet mit weiteren Abschwüngen im Jahr 2012.
Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. mit Sitz in Frankfurt versteht sich als Interessenvertretung bankenunabhängiger Finanzportfolioverwalter. Dem 1997 gegründeten Verband gehören derzeit 218 Mitglieder mit einem Gesamtvolumen der Assets under Management von momentan rund 60 Milliarden Euro an. (mr)
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