Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VUV) hat in der Diskussion um die Zukunft der Finanzberatung hierzulande Stellung bezogen. Der VUV begrüße die „Qualitätsoffensive“ des Verbraucherministeriums, warne jedoch vor Überregulierung, heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Verbands.
Anlass dieser Positionierung war das gestrige Fachgespräch, zu dem Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) Fachvertreter der Finanzbranche geladen hatte (cash-online berichtete hier)und an dem auch der VUV teilnahm.
Die 26 Verbände und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) seien sich neben der Ausgabe von Produktinformationsblättern, die künftig erfolgen soll, auch einig drüber geworden, dass die Finanzkompetenz der Verbraucher verbessert werden und es eine klare Abgrenzung zwischen den Berufsbildern des Honorarberaters und des produktbezogenen Vermittlers geben müsse. Außerdem habe man einen Konsens dahingehend erzielt, dass kompetente Beratung eine angemessene berufliche Qualifikation erfordere, so der VUV.
Ungeklärt geblieben sei dagegen die Frage, wer diese Qualifikationen künftig kontrollieren soll. Uneinigkeit herrsche weiterhin darüber, ob Berater in Zukunft für ihre Empfehlungen haften sollen.
Der VUV äußert zudem Bedenken, der Gesetzesgeber könne es mit der Regulierung übertreiben: „Wenn die Beratungsleistung und die Kundenbedürfnisse über die formalen Ansprüche an Vermittler und Honorarberater in den Hintergrund treten, ist weder dem Verbraucher noch dem Finanzberater und der Aufsicht gedient“, erklärt VUV-Vorsitzender Günter T. Schlösser. (hb)