Der auf Bausparen und Versicherungen spezialisierte Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat seine Geschäftsziele im ersten Halbjahr 2011 übertroffen. Der Gewinn liegt über Plan. Das Neugeschäft stieg in fast allen Bereichen deutlich.
In den ersten sechs Monaten 2011 erzielte die W&W-Gruppe trotz einer Abschreibung von 87,5 Millionen Euro auf Griechenland-Anleihen einen Überschuss von 105,3 Millionen Euro nach 100,9 Millionen Euro im Vorjahr.
Damit liege man, so das Unternehmen, über dem anteilsmäßigen Geschäftsjahresplan von 90 Millionen Euro und erwarte, das geplante Konzernjahresergebnis von 180 Millionen Euro mindestens erreichen zu können.
Wüstenrot, die Bausparkasse des Konzerns, meldet für das erste Halbjahr einen Anstieg des Brutto-Neugeschäfts um 29 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Diese deutliche Steigerung sei zum einen auf organisches Wachstum zurückzuführen, aber auch auf die Integration der ehemaligen Allianz Dresdner Bauspar AG (ADB) und auf die dadurch hinzugewonnenen Vertriebswege.
Das Kreditneugeschäft erreichte im gesamten W&W-Konzern rund 3,1 Milliarden Euro nach gut 2,6 Milliarden im Jahr zuvor.
Die gebuchten Bruttobeiträge bei den Personenversicherungen betrugen insgesamt im Konzern 1,2 Milliarden Euro nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. So gingen bei der W&W-Gruppe erwartungsgemäß insbesondere die Einmalbeiträge zurück. Dies spiegele insgesamt den tendenziell negativen Markttrend wider, erkläre sich aber auch durch die vorsichtige Zeichnungspolitik, so das Unternehmen.
In der Schaden- und Unfallversicherung erzielten die verdienten Beiträge dagegen einen Zuwachs um 22,6 Millionen Euro auf 554,2 Millionen Euro, getrieben vor allem von einem starken Kraftfahrtgeschäft.
Die Konzernspitze um Vorstandschef Dr. Alexander Erdland sieht sich mit dem 2010 gestarteten Zukunftsprogramm „W&W 2012“, das ab kommendem Jahr ein Konzernergebnis von 250 Millionen Euro nach Steuern ermöglichen soll, auf Kurs. Das derzeit angespannte Kapitalmarktumfeld beobachte man mit kühlem Kopf, sagt Erdland.
„Ein konsequentes Abbauen der Staats-Schulden ist das Gebot der Stunde. Wir selbst werden weiterhin den Blick auf die Kostendisziplin im Unternehmen haben und diese – wo nötig – auch verstärken“, so der W&W-Chef weiter. (hb)
Foto: W&W