Wachsen, fusionieren, erwerben oder verschwinden

Der unaufhaltsame Anstieg der digitalen Zahlungen, ausgelöst durch eine wahre Flut von Finanzinnovationen, bringt unter den Disruptoren der Finanzbranche eine große Konsolidierungswelle ins Rollen. M&A scheint ein bleibendes Merkmal des Sektors und ein voraussichtlicher Auslöser für steigende Renditen zu werden. Ein Kommentar von von Guy de Blonay, Fondsmanager des Jupiter Financial Innovation SICAV bei Jupiter Asset Management. 

Die klassische Beziehung zwischen Kunden und Finanzdienstleistern wird durch eine Flut von digitalen Technologien und damit verbundenen Dienstleistungen, die den Sektor und seine Hauptakteure neu definieren, radikal verändert.

Was Digitalisierung bedeutet

Über die traditionellen Banken und Versicherungsunternehmen hinaus hat die digitale Transformation eine Vielzahl weiterer Teilsektoren hervorgebracht, darunter Zahlungsabwicklung, Cybersicherheit und Datenanalyse. Diese technischen Fortschritte verändern nicht nur die Kanäle für Kapitalströme, sondern senken auch die Gesamtkosten und erhöhen den Nutzerkomfort.

Disruptive Technologien im Finanzdienstleistungssektor sind ein Strukturwandel, der sich erst in der Anfangsphase befindet und noch lange nicht abgeschlossen ist. Etablierte Akteure wie Banken und Versicherer müssen kräftig investieren und neue Technologien einführen oder entwickeln, um inmitten der aufstrebenden FinTechs, die den Markt erobert haben, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gleichzeitig streben sowohl etablierte Anbieter als auch Disruptoren nach einer Skalierbarkeit, um digitale Ökosysteme aufzubauen und so den Kunden ein qualitativ besseres Erlebnis zu bieten – aber natürlich auch, um die Rentabilität zu steigern.

Diese geballte Ladung löst eine Konsolidierungswelle in der Branche aus

Für den Jupiter Financial Innovation Fonds war die Wertentwicklung im Jahr 2019 im Wesentlichen von der Konsolidierung der Zahlungsverkehrsbranche geprägt. Diese M&A-Aktivität wird vor allem von reger Innovationstätigkeit als Reaktion auf den unaufhaltsamen Anstieg digitaler Transaktionen angetrieben. Der globale E-Commerce-Markt soll sich auf 4,2 Billionen US-Dollar bis 2020 entwickeln, eine Steigerung von 55 Prozent gegenüber dem Jahr 2018.

Laut dem World Payments Report 2017 stieg die geschätzte Anzahl elektronischer Transaktionen um fast 11 Prozent auf über 522 Milliarden im Jahr 2017. Derselbe Bericht des Jahres 2018 prognostiziert einen Anstieg der nicht zahlungswirksamen Transaktionen auf eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 12,7 Prozent weltweit, wobei die Schwellenländer einen Anstieg um 21,6 Prozent im Zeitraum 2016 bis 2021 sehen werden.

 

Seite 2: Ziel FinTech?

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