In dem Bericht heißt es weiter, dass die Schwellenländer bereits rund ein Drittel des weltweiten nicht zahlungswirksamen Transaktionsvolumens ausmachen und im Jahr 2021 voraussichtlich fast die Hälfte des globalen Volumens beitragen werden, da sie nahezu dreimal so schnell wachsen wie die entwickelten Märkte.
Bargeldloses Bezahlen treibt Digitalisierung voran
Die schnellere Akzeptanz des bargeldlosen Bezahlens in Schwellenländern im Vergleich zu Industrieländern bedeutet, dass etablierte Unternehmen wie Visa oder Mastercard drei bis fünf Jahre Zeit haben, sich anzupassen, je nachdem, wie schnell das Umfeld wächst oder sich verändert.
Derzeit treiben disruptive Innovationen wie etwa kontaktloses Bezahlen die Konsolidierung der Branche für die Zahlungsverkehrsabwicklung voran. So können Finanzserviceanbieter wie Fidelity National Information Services vom Aufbau ihres Zahlungsangebots profitieren. Anstatt dies durch den Aufbau einer eigenen Zahlungsplattform zu tun, erwarb FNIS eine der führenden Zahlungsplattformen der USA, Worldpay, in einem bislang größten Deal im Wert von 43 Milliarden US-Dollar.
FinTech ist das Ziel
Das in Wisconsin ansässige FinTech-Unternehmen Fiserv hat das in Atlanta, Georgia, ansässige Finanzdienstleistungsunternehmen First Data im Wert von 39 Milliarden US-Dollar übernommen und damit beiden Unternehmen Synergien verschafft, die unserer Meinung nach vom Markt noch nicht vollständig erkannt wurden.
Ein weiteres in Georgia ansässiges Unternehmen, GLOBAL PAYMENTS, hat es in der Zahlungsverkehrsbranche auf Total System Services (TSYS) abgesehen, ein US-amerikanisches Unternehmen auf dem Gebiet der Zahlungsdienstleistungen.
Auch nicht-traditionelle Finanzunternehmen halten Einzug in den FinTech-Bereich. SalesForce, ein US-amerikanischer Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen, hat Tableau Software im Rahmen eines All-Stock-Deals im Wert von 15 Milliarden US-Dollar erworben; mit der Übernahme sollen die Datenanalyse-Funktionen von SalesForce ausgebaut werden.
Bezahlen per QR Code?
In der Welt außerhalb Nordamerikas wurde die Konsolidierung durch die zügige Einführung von QR-Code-basierten mobilen Zahlungslösungen in China und den Markteintritt von Apple in den Zahlungsverkehr vorangetrieben. Die Zahlungsverkehrsmärkte in Europa sind besonders stark fragmentiert. Wir halten Anteile des französischen E-Payment-Unternehmens Worldline, dem europäischen Marktführer im Bereich Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienste.
Das Unternehmen verzeichnete neben dem Anstieg des digitalen Zahlungsverkehrs ein starkes Wachstum. Mittlerweile nutzen auch die Europäer die Kontaktlos-Technologie als schnelles und bequemes Zahlungsmittel. So verzeichnete Worldline in Belgien eine Milliarde Transaktionen im ersten Halbjahr 2019, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Das Unternehmen wickelt 3,4 Milliarden Kartentransaktionen pro Jahr ab und liegt damit weit vor den europäischen Konkurrenten. Die großen EU-Länder müssen sich jedoch noch an der Konsolidierung der Zahlungsverkehrsbranche beteiligen.
Trend wird sich fortsetzen
Kanadas größter Zahlungsabwickler Nuvei hat im vergangenen Monat seine bisher größte Akquisition abgeschlossen, als es den britischen Wettbewerber SafeCharge übernahm. Die Akquisition schafft Synergien für beide Parteien und kombiniert die marktführende Zahlungstechnologie von SafeCharge mit Nuveis Beziehungen zu Unternehmen wie Visa und Mastercard in Nordamerika.
Insgesamt waren im Jahr 2019 acht der Aktien an einer Art Fusion oder Übernahmetransaktion beteiligt – und wir sind davon überzeugt, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
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