Die Aktivitäten auf den wichtigsten Büromärkten nehmen mit der wachsenden Zuversicht bei den Unternehmen zu. Ein beschleunigtes, „frühzyklisches“ Miet- und ein solides Kapitalwertwachstum bei erstklassigen Immobilien ist die Folge, insbesondere dort, wo das Angebot an qualitativ hochwertigen Objekten knapp ist. Das zeigt der „Global Office Outlook“ der Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL).
Die globale durchschnittliche Leerstandsquote für Büroflächen liegt demnach bei 14,1 Prozent. In allen in dieser ersten Ausgabe des Reports betrachteten Regionen zeigt dieser Marktparameter einen leichten Abwärtstrend. Der Global Office Outlook attestiert darüber hinaus den E7-Ländern (Brasilien, Indien, China, Russland, Indonesien, Mexiko und die Türkei), sowie Hongkong, Singapur und Polen das höchste Nachfragepotenzial. Erstmals seit der globalen Finanzkrise wurden die Abwertungsrisiken aufgewogen durch einen zunehmenden Konjunkturoptimismus. Allerdings, gelte laut JLL auch: die jüngsten globalen Ereignisse könnten diese Entwicklung dämpfen.
Vor dem Erdbeben, dem Tsunami und den Ereignissen im japanischen Kernkraftwerk von Fukushima war der asiatisch-pazifische Raum stark im Aufschwung begriffen und verzeichnete laut JLL den stärksten Rückgang bei den Leerständen, einen Anstieg der Vermietungsstände sowie attraktive Investment-Bedingungen. „Die Auswirkungen der Geschehnisse in Japan auf diese drittgrößte Volkswirtschaft und den Immobilienmarkt und die regionalen und globalen Handelspartner des Landes werden erst in einiger Zeit deutlich werden“, so Jane Murray, Research-Leiterin JLL Asia Pacific. Die Schwungkraft der Region dürfte allerdings weiterhin von einem robusten Wachstum in China und Indien angeführt werden.
„Für Nordamerika war 2010 war ein Jahr mit erfreulichen Entwicklungen und ebenso erfreulichen Aussichten für 2011, einer Beschleunigung in der zweiten Jahreshälfte und anhaltender Belebung bis ins Jahr 2012 hinein – allerdings mit weiterhin auffallend unterschiedlicher Stärke der Erholung“, so Ben Breslau, Managing Director JLL Research Region Amerika. Die erwartete Büroflächen-Nachfrage und die Entwicklung der Mietpreise dürften dies widerspiegeln, wobei die Bandbreite der voraussichtlichen Marktcharakteristika von vermieterfreundlich – im Falle von Trophy-Assets in zentralen Geschäftsvierteln der an der Küste gelegenen Gateway-Märkten – bis hin zu mieterfreundlich – im Falle vieler Non-Core- und suburbanen Lagen – reiche.
Weiter zunehmende Aktivitäten von Investoren und Nutzer
2010 betrugen die Investitionsvolumina für Büroimmobilien nach JLL-Zahlen weltweit 155 Milliarden US-Dollar. In diesem Jahr könnte das Volumen nach Schätzungen der Immobilienberater auf circa 190 Milliarden US-Dollar zulegen. Parallel habe sich ein Kapitalwertwachstum für erstklassige Immobilien in den Top- Büroflächenstandorten gezeigt, angeführt von Hongkong, London, Paris and Moskau. Steigende Mieten dürften diesen Trend laut JLL 2011 in den meisten Märkten 2011 aufrecht erhalten, gleichbedeutend einem Anreiz für Eigentümer, weitere Produkte auf den Markt zu bringen.
Auch für die Büronutzer stünden die Zeichen auf Aktion: im „war for talents“ und der Erfordernis nach einer produktiveren Flächennutzung der Arbeitsplätze würden sie ihre Aktivitäten entsprechend anpassen, so der Report. (te)
Foto: Shutterstock