Immobilienpreise, faule Kredite und fallende Staatsanleihen bedrohen den Finanzsektor der Eurozone. Und nicht nur Europa ist betroffen. Davor warnt der Internationale Währungsfonds (IWF). Welchen Sektoren bedroht sind und warum keine Zeit bleibt, Reformen aufzuschieben:
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer steigenden Gefahr für den Finanzsektor in der Eurozone. Potenzielle Verluste durch „faule Kredite“ in Verbindung mit einem Verfall der Marktpreise für Staatsanleihen bestimmter Länder könnten signifikante Nackenschläge für bestimmte Banken auslösen, heißt es im Bericht zur Finanzmarktstabilität des Weltwährungsfonds. Auch die an vielen Orten der Welt zu hoch bewerteten Immobilienpreise seien ein großes Risiko.
„Kein Raum für Nachlässigkeit“
Das Risiko gelte auch für Versicherungsunternehmen, die viele Staatsanleihen, sowie Anleihen von Banken und Unternehmen im Portfolio haben. „Dies ist die Zeit für entschiedenes politisches Vorgehen“, sagte der zuständige IWF-Direktor Tobias Adrian am Mittwoch in Washington. „Es gibt keinen Raum für Nachlässigkeiten“, betonte er. Aufrufe, Reformen aufzuschieben, müsse Widerstand geleistet werden. Länder, die besonders betroffen sein könnten, nannte er nicht.
Auch in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, ist der Bankensektor unter Druck, wie es in dem IWF-Bericht weiter heißt. „Kleine und mittlere Banken bleiben geschwächt“, urteilen die Experten des Fonds. (dpa-AFX)
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