Wachstum: Sachversicherung liefert Versicherern soliden Gewinn

Die gute wirtschaftliche Situation der deutschen Schaden-/Unfallversicherer zeigt sich auch bei kombinierter Betrachtung von Ertrag und Wachstum in folgender Abbildung, dem „Ertrags- und Wachstumsindikator“.

Darin ist die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio, kurz CR) als branchengängige Ertragskennzahl in Relation zur Zuwachsrate nach Verträgen gesetzt. Die Größe der Datenpunkte spiegelt die Bestandsanteile der einzelnen Zweige auf Branchenebene wider.

Sachversicherungszweige erneut als „vitale Ertragsträger“ der Schaden-/Unfallversicherung

Dabei zeigen sich, mit Ausnahme der Wohngebäude- und der Unfallversicherung, alle Zweige als sogenannte „vitale Ertragsträger“. In diese Rubrik fallen Zweige, die eine CR unter 100 % aufweisen (oberer Bereich der Abbildung) und zugleich einen Bestandszuwachs an Verträgen zu verzeichnen haben (rechter Bereich). Dabei profiliert sich neben der Hausratversicherung insbesondere die Haftpflichtversicherung als solider Erfolgslieferant.

Hingegen liegt die Unfallversicherung als einziger Zweig im Feld der „gesättigten Ertragsträger“, das die Kombination einer CR unter 100 % bei einem gleichzeitigen Vertragsrückgang charakterisiert. Damit ist das Unfallgeschäft zwar weiterhin ertragreich, jedoch konnten die Versicherer in Summe keine Vertragszuwächse generieren.

Zum Wachstum der Branche hat auch die Kraftfahrtversicherung beigetragen, die zudem weiterhin eine CR knapp unterhalb der 100-%-Marke ausweist.

„Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Prämien zum Jahreswechsel entwickeln. Drehen die beiden Branchengrößen stärker als erwartet an der Preisschraube, werden auch andere Marktteilnehmer ein Stück weit folgen müssen. Das würde die Margen der Versicherer stärker unter Druck setzen“, prophezeit Wittkamp.

Telematik bleibt im Fokus

Wachstumsseitig dürfte das Thema Telematik aus Sicht von Assekurata für zusätzliche Bewegung im Kfz-Markt sorgen. Das Absatzpotenzial dieser Tarife hat sich allein dadurch erhöht, dass die Branchengrößen HUK-Coburg und Allianz die vormals zielgruppenspezifischen (junge Fahrer/Fahranfänger) Angebote nun für alle Fahrer geöffnet haben.

„Zwar werden Telematiktarife in Relation zur Gesamtzahl der versicherten Risiken vorerst ein Nischenangebot bleiben, die hohe Beliebtheit gerade bei jungen Kunden oder vermeintlich vorsichtigen Fahrern dürfte das Thema jedoch sukzessive in die Bestände wachsen lassen“, ist sich Wittkamp sicher.

„Zudem wird die Aussicht auf mögliche Rabatte auch für Nachfrage bei den generell preissensiblen Kfz-Kunden in allen Altersklassen sorgen. Bis 2028 rechnen wir daher mit einem deutlichen Anwachsen der Telematik-Verträge von derzeit rund 200.000 auf über zwei Millionen.“

 

Foto: Assekurata

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