Es scheint wenig überraschend, dass der Immobilienmarkt der USA vom Wahlsieg eines Immobilienunternehmers profitieren könnte, doch die geplanten Maßnahmen unterliegen langwierigen Gesetzesänderungen. Einen Ausblick gibt eine Studie von LaSalle Investment Management.
Präsident Trumps Wahl fiel mit einer von Jahresende 2016 bis ins Frühjahr 2017 hinein andauernden Abschwächung der Immobiliennachfrage zusammen, Core-Immobilien-Investment-Portfolios bekamen 2016 ein schwächeres Wirtschaftswachstum und höhere Zinsen zu spüren. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Studie des Research & Strategy Teams von LaSalle Investment Management.
Viele der von Präsident Trump beabsichtigten politischen Maßnahmen könnten nach Ergebnissen der Studie positiv für die US-Konjunktur und den Immobilienmarkt sein.
So könnte eine Steuersenkung Investitionen ankurbeln und damit auch die Nachfrage nach Immobilien. Auch erhöhte Infrastruktur-Ausgaben könnten den Sektor stärken.
Mehr Protektionismus wird Immobiliensektor belasten
Negativ würde sich jedoch mehr Protektionismus auswirken, da höhere Zölle zu Güterverknappungen, einer höheren Inflation, einer geringeren Nachfrage nach Logistikflächen und einer Unterbrechung von Lieferketten führen könnten.
Auch die Beschränkung der Zuwanderung würde den Immobiliensektor und die Nachfrage nach Apartments belasten. Insbesondere in Gateway Cities, die auf die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte angewiesen sind. Umgekehrt könnte die Umsetzung einer leistungsbezogenen Zuwanderungspolitik, die Trump nach eigenem Bekunden unterstützt, einen Nachfrage-Boom auslösen.
Immobilienmarkt reagiert verzögert
Doch bislang habe sich für Investoren kaum etwas geändert. Zu diesem frühen Zeitpunkt gebe es nur wenige Hinweise auf deutliche Verbesserungen im Immobilienmarkt, wenngleich es andererseits auch wenig Grund gebe, in den nächsten Jahren einen Abschwung zu erwarten.
Anders als andere Asset-Klassen, die eine „Trump Rally“ – gefolgt von einigen Schwankungen -verzeichneten, seien die Immobilienpreise von November bis Mitte Mai allgemein stabil geblieben.
Jacques Gordon, Global Head of Research and Strategy bei LaSalle: „Immobilien hinken der allgemeinen Wirtschaft hinterher. Ein künftiger Wachstumsschub wird wahrscheinlich ein oder zwei Jahre zur Entfaltung brauchen, bis er sich auf eine spürbare Nachfrage im Immobilienmarkt niederschlägt.“
Wachstum wahrscheinlich
Und er ergänzt: „Anders als die positiv überraschenden Gewinne, die eine Vielzahl US-amerikanischer Unternehmen im ersten Quartal diesen Jahres verzeichneten, ist der Immobiliensektor relativ ruhig. Dennoch rechnen wir mit einem kontinuierlichen Immobilien-Wachstum, da Immobilien anders auf Schubkräfte reagieren als Aktien und festverzinsliche Wertpapiere und vor allem auch eine gute Möglichkeit bieten, Turbulenzen auszusitzen.“ (kl)
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