Gute Stimmung bei Wagniskapitalisten

Optimistische Konjunktureinschätzungen ließen das German Private Equity Barometer, das KfW und BVK gemeinsam erstellen, im ersten Quartal 2013 um 7,6 Zähler auf 40,1 Punkte steigen – der langjährige Durchschnitt liegt bei 36 Punkten.

Ulrike Hinrichs, BVK

Sowohl mit Blick auf die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen in den kommenden sechs Monate sind die Befragten optimistisch. Der Geschäftsklimaindex legte um 1,5 beziehungsweise 13,8 Zähler zu. Auch die positive Beurteilung weiterer Faktoren trägt zur Stimmungsaufhellung in der Branche bei: Die Beteiligungsgesellschaften berichten von steigender Nachfrage nach Beteiligungskapital und von sehr guter Qualität bei den eingereichten Businessplänen.

Die beiden Segmente des German Private Equity Barometers erleben derzeit allerdings unterschiedliche Trends: Während die Stimmung bei den Spätphasenfinanzierern des Beteiligungsmarktes einen deutlichen Aufschwung verzeichnet (+8,6 Zähler), stagniert sie im Frühphasensegment nahezu (+2,1 Zähler). Grund hierfür ist nach Einschätzung der Befragten hauptsächlich eine nach wie vor große Zurückhaltung der Kapitalgeber in der Frühphase, so dass der Zugang zu Mitteln für die Finanzierung von Deals hier weiter schwierig ist. Die Spätphasenfinanciers hingegen, die ihre Transaktionen häufig mit Fremdkapitalhebeln finanzieren, profitierten von gutem Zugang zu Krediten und dem anhaltend niedrigen Zinsniveau.

„Die positiven Marktbedingungen und intensive Suche institutioneller Investoren nach renditeträchtigen Anlagemöglichkeiten müssten den Frühphasenfinanzierern eigentlich das Fundraising erleichtern“, so Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Stattdessen stellen wir fest, dass mehr als die Hälfte von ihnen die Fundraising-Situation noch immer als schlecht bewertet. Das ist problematisch, da die privaten Mittel für die Finanzierung von Innovationen fehlen, die die Qualität der Investment-Proposals anscheinend versprechen“, meint Zeuner.

BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs ergänzt: „Auch wenn das Fundraising derzeit für alle Beteiligungsgesellschaften eine Herausforderung ist, bin ich optimistisch, dass sich die deutschen Venture Capital-Gesellschaften im internationalen Wettbewerb um Kapital durchsetzen werden. Institutionelle Investoren wissen den Investitionsstandort Deutschland zu schätzen. Seine Attraktivität beweisen nicht zuletzt die sehr positiven Einschätzungen der Beteiligungsgesellschaften in Bezug auf Qualität und Anzahl des Dealflows und die äußerst optimistischen Konjunktureinschätzungen.“ (af)

Foto: BVK

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