Noch wichtiger ist aber, dass EU und USA nun darüber verhandeln, Zölle, Handelsbarrieren und Subventionen umfänglich zu senken. Solange sind auch die amerikanischen Autozölle vom Tisch. Selbst wenn Trumps Metallzölle und die Gegenmaßnahmen der EU vorerst weiter gelten, bieten sich jetzt faszinierende Chancen für ein ordentliches Handelsabkommen.
Hierbei könnten auch Maßnahmen gegen Plagiate, Exportgenehmigungen nur gegen Preisgabe technologischen Know Hows und staatliche Marktverzerrungen angegangen werden. Nennen wir es TTIP light. Tatsächlich macht es Sinn, dass sich die westliche Welt gemeinsam gegen China verbündet, das seine starke Wirtschaftsposition auch den unfairsten Handelspraktiken der Welt zu verdanken hat.
Protektionismus kommt als Bumerang nach Amerika zurück
Es ist schön zu sehen, dass die Kraft des Faktischen auch von der US-Administration nicht geleugnet wird. Trumps Wirtschaftsberater – sicherlich keine dummen Jungs – wissen, dass auch Amerika bei einem ausgewachsenen Handelskrieg blutet. Gerade der Freihandel hat Amerikas Konsumgüter weltweit verkaufbar gemacht. Gleichzeitig blieb die Inflation zahm, weil Amerikas Unternehmen auf globale Produktionsstandorte mit (Lohn-)Kostenvorteilen zurückgreifen konnten.
So konnte die Fed statt einer restriktiven Geldpolitik sogar noch Konjunkturförderung betreiben. In der Folge kamen amerikanische Aktienmärkte in den Genuss einer dreifaltigen Happy Hour: Über die fundamentale Umsatz- und Gewinnverbesserung der US-Konzerne, die mangelnde Alternativrendite von Zinspapieren – Liquiditätshausse genannt – und eine geringe Aktienschwankungsbreite.
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