Wissenschaftliche Studien wie zum Beispiel die Dalbar Studien zum Anlegerverhalten seit 1994 belegen, dass Privatkunden mit Ihren Anlagen häufig eine unterdurchschnittliche Performance erzielen. Basis dieser Erkenntnis ist, dass ganz menschliche Verhaltensweisen in der Kapitalanlage oft zu schlechteren Ergebnissen führen.
Häufige Anlagefehler
In der Behavioural Finance sind diese Phänomene gut untersucht, wie zum Beispiel der Herdentrieb. Anleger kaufen Aktien, über die viel berichtet wird, die viele andere auch gekauft haben – nicht auf Basis eigener Recherchen.
Ein anderes Phänomen nennt sich Overconfidence, oder Selbstüberschätzung. Steigt eine gekaufte Aktie, wird das oft auf die eigene Kompetenz zurückgeführt, dabei waren es oft nur allgemeine Markttrends.
Diese Fälle können mit einem regelbasierten Ansatz vermieden werden. Ziel ist, erfolgreiche Geschäftsmodelle langfristig zu verfolgen und an den Wertsteigerungen partizipieren zu können. Am Anfang einer Analyse steht eine Vorauswahl der Aktien mittels bestimmter Kriterien.
Aufbau eines Portfolios
Der Fokus sollte auf Aktien mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite liegen, da sie schon heute für die Investoren eine unternehmerische Profitabilität und somit eine Rendite auf das eingebrachte Kapital aufweisen. Bei der Selektion von Aktien sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Unternehmen eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgen.
In einem zweiten Schritt werden die wichtigsten fundamentalen Kennzahlen bewertet und schließlich das Geschäftsmodell analysiert, denn erfolgreiche Unternehmen weisen auch strukturelle Werttreiber auf.
Am Ende steht noch der Portfoliogedanke im Mittelpunkt. Hier beschäftigt man sich mit der Frage, wie die ausgewählte Aktie langfristig mit den anderen Aktien im Depot und der Marktentwicklung zusammenpasst. Es sollten keine zu hohen Gewichtungen in einem einzelnen Sektor oder einem einzelnen Land auftreten, da dies sonst die Entwicklung des gesamten Portfolios bestimmen kann.
Zusammenfassend sollte jeder Anleger seine Ziele und Strategie festlegen. Wichtig ist, dass sich der Anleger mit den selektierten Aktien im Portfolio und damit dem Auswahlprozess identifizieren kann. Unterstützung können Anleger bei einem professionellen Vermögensverwalter bekommen.
Dr. Max Schott ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Sand und Schott
Foto: Sand und Schott
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