Der Edelmetallsektor startete schwach in den November und konnte seine Verluste im Monatsverlauf nur teilweise wieder gutmachen. Damit tendiert der Sektor leicht abwärts weiterhin seitwärts. Gold verlor zwischenzeitlich 3,6 Prozent, beendete den Monat dann bei 1.463 US-Dollar pro Feinunze, was einem Minus von 3,3 Prozent entspricht. Silber schloss mit 17,02 USD pro Feinunze und verlor mit 5,8 Prozent etwas mehr.
„Gold bleibt vernachlässigt, weil im Moment die Aktienmärkte sehr viel Anlegerinteresse auf sich ziehen. Aber erst wenn die Marke um 1.380 US-Dollar unterschritten wird, ist der längerfristige Aufwärtstrend in Gefahr. Grundsätzlich führt an Gold angesichts der vielen Unsicherheiten im Finanzsystem kein Weg vorbei“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Den dritten Monat in Folge vergrößerte sich der Preisunterschied zwischen Platin und Palladium. Platin fiel mit -5,8 Prozent wieder unter die 900 USD-Marke und schloss bei 896 USD. Palladium, das zwischenzeitlich erneut ein Allzeithoch erreichte, lag zum Ende mit +1,9 Prozent bei 1.842 USD. „Die Palladium-Hausse wird nach wie vor von einer hohen Industrienachfrage getrieben. Es bleibt aber dabei, dass, je weiter die Preisspanne auseinander geht, desto attraktiver wird es, Palladium durch Platin zu ersetzen“, sagt Siegel.
Die Aktien der Minengesellschaften entwickelten sich im November uneinheitlich. Darüber hinaus sind im Sektor wieder größere Fusionen zu beobachten. Die australische Saracen übernahm für 750 Mio US-Dollar 50 Prozent an der australischen Super Pit von Barrick. Die ebenfalls australische Evolution kaufte für 475 Mio US-Dollar die kanadische Red Lake Mine von Newmont. „Die Übernahme der Detour Gold durch Kirkland Lake lässt die Kanadier dichter an die Marktführer Newmont, Barrick und Agnico Eagle heranrücken“, sagt Siegel. Weitere Übernahmen dürften folgen.
Die Basismetalle mussten teilweise zweistellige Verluste hinnehmen: Blei (-10,3 Prozent). Zink (-9,5 Prozent) und Aluminium (-0,9 Prozent). Allein Kupfer (+1 Prozent) notierte im Plus. Am härtesten wurde Nickel (-17,8 Prozent) getroffen, das damit auf 3-Monatssicht fast ein Viertel an Wert einbüßte. „Konjunkturell lässt sich diese Bewegung nicht erklären. Man sollte aber nicht vergessen, dass Nickel auf Jahressicht immer noch deutlich im Plus liegt“, sagt Siegel.
Brent-Öl erlebte einen unspektakulären Monat. Mit +1,2 Prozent und einem Schlusskurs von 62,43 US-Dollar pro Barrel veränderte sich der Ölpreis kaum. „Interessanterweise bewegt sich der Ölpreis stabil seitwärts. Konjunkturelle Probleme deutet diese Entwicklung nicht an“, sagt Siegel abschließend.
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