Sind wir mal ehrlich: In der Immobilienbranche wimmelt es vor schwarzen Schafen. Das ist ja auch kein Wunder, schließlich gab es gerade in den vergangenen Jahren mit Immobilien gutes Geld zu verdienen. Und wo Geld fließt, tummeln sich Menschen, die nur darauf aus sind, möglichst schnell möglichst viel Cash zu machen. Das ist auf dem Immobiliensektor in den vergangenen Jahren definitiv geschehen, wie Studien belegen. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl an Immobilienvermittlern in Deutschland seit 2011 stetig gestiegen: Damals zählten die Statistiker noch 44.000 Makler, bei der letzten Erfassung im Jahr 2019 waren es bereits 70.000. Kein Wunder, denn auch die Umsätze der Branche entwickeln sich seit 2015 positiv, sie stiegen bis 2019 um gut ein Viertel auf 8,5 Milliarden Euro.
Dementsprechend umkämpft ist der Markt. Je mehr Makler um Kunden werben, desto schwieriger wird es, auf sich aufmerksam zu machen und sich von denen abzugrenzen, denen es nicht um gute Beratung und ein seriöses Angebot, sondern nur um schnelles Geld geht.
Warum Reputation ein wichtiges Merkmal für Makler ist
Eine wichtige und wertvolle Erkenntnis ist, dass es Unterscheidungsmerkmale gibt, an denen Kunden erkennen können, ob ein Makler professionell und vertrauensvoll arbeitet oder eben nicht. Und an denen ersichtlich wird, ob sie einem Blender gegenüberstehen oder einem seriösen Partner, der bei einer wichtigen Lebensentscheidung behilflich ist, was für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses (oder umgekehrt einen Verkauf, aber auch Vermietung und Mieter) ja zweifellos zutrifft. Umgekehrt gibt es Kriterien, an denen sich auch Makler orientieren können, wenn sie darüber nachdenken, wie sie sich abgrenzen sollen.
Dabei geht es in erster Linie um Reputation. Per Definitionem bedeutet Reputation das auf Erfahrungen gestützte Ansehen einer Person oder einer Organisation. Gerade für Unternehmen oder Selbständige wie Makler hat Reputation einen hohen Wert, weil diese Erfahrungswerte direkt in Vertrauen und damit in Aufträge einzahlen. Doch wie baut man als Makler Reputation auf? Und wie prüft man als Kunde diese ab?
Wie Makler Reputation aufbauen
Mit dem Siegeszug des Internets und der Sozialen Medien werden Angebote und Dienstleistungen transparenter. Das ist für die Vermittlung von Immobilien ein gutes und schlechtes Signal zugleich. Denn einerseits haben es neue Anbieter, denen es nur um schnelles Geld geht, leichter, sich im Web bekannt zu machen: Eine schlichte Online-Präsenz ist schnell aufgebaut; andererseits bietet das Netz eine hohe Transparenz und die Möglichkeit, Dienstleistungen zu bewerten, und um nichts anderes geht es bei der Frage nach Reputation. Makler bauen sich also in erster Linie durch gute Arbeit ein entsprechendes Image auf, weil ihre Kunden gut über die Kooperation und die Leistungen sprechen.
Doch das alleine genügt nicht: Makler sollten sich nicht nur auf gute Bewertungen verlassen, sondern aktiv an ihrer Reputation arbeiten. Dazu gehört zum Beispiel, im Netz und auf Anfrage entsprechende Referenzen vorzulegen. Jeder seriöse Makler, der über eine gewisse Erfahrung verfügt, kann solche Empfehlungen und Arbeitsbeispiele aufweisen, die Aufschluss geben über Qualität, Professionalität und Seriosität sowie darüber, ob ein Vermittler schon Erfahrungen auf dem Gebiet hat, in dem er beauftragt werden soll.
Der Aufbau von Reputation kann niemals im Sprint erfolgen, sondern ist ein Marathon, es braucht Zeit. Wer neu am Markt und alleine tätig ist, wird länger brauchen, um sich Reputation aufzubauen als jemand, der zunächst in einem Maklerbüro anfängt und sich dadurch entsprechende Referenzen aufbaut.
Wie Kunden die Reputation eines Maklers prüfen
Wer einen guten Makler sucht, wird das vermutlich zunächst über einschlägige Portale tun, etwa mithilfe von Google oder auch von Branchendiensten wie Gelbe Seiten. Dort gibt es in der Regel reichlich Bewertungen, die einen ersten Einblick über die Reputation geben. Doch Kunden sollten sich nicht alleine darauf verlassen, sondern vor der Beauftragung eines Maklers weiterführende Informationen einholen. So sollte ein guter Makler über umfassende Marktkenntnisse verfügen und diese im Gespräch auch darlegen können. Immobilienmärkte weisen regionale Unterschiede auf und bedürfen einer zielgenauen Beobachtung und Einschätzung. Ein Makler, der die Immobilie angesichts der konkreten Marktlage vor Ort bewerten kann, ist Gold wert, aber eben auch nicht leicht zu finden. Hier sollten Kunden ganz genau hinschauen.
Auch Fachkompetenz und Ausbildung sind Bestandteile der Reputation. Der Beruf des Immobilienmaklers ist nicht geschützt, sprich: Jeder darf sich so nennen, was natürlich schwarzen Schafen Tür und Tor öffnet. Umso wichtiger, Makler genaustens nach deren Qualifikationen zu befragen. Ein kompetenter Makler bildet sich regelmäßig weiter zu Fachthemen wie rechtlichen Fragen, Vermarktungsstrategien oder der Immobilienbewertung.
Schwarzen Schafen keine Chance lassen
Und auch wenn eine ordentliche Website noch lange nichts über die Qualität eines Maklers allein aussagt, so ist ein überzeugender Auftritt im Netz, auf sozialen Plattformen wie Facebook, aber auch das Büro und das Auftreten des Maklers im Gespräch wichtige Elemente, um den Dienstleister auf Herz und Nieren hin zu überprüfen.
Die Immobilienvermittlung ist ein riesiger, lukrativer Markt, in dem ein guter Makler aber unbedingt sein Geld wert ist. Wer hier einen angesehenen, gut vernetzten, professionell agierenden Partner an seiner Seite hat, kann sich glücklich schätzen, wird gut beraten und erspart sich in der Regel nicht nur viel Arbeit und Ärger, sondern spart darüber hinaus meistens viel Geld. Egal, für welchen Makler sich Kunden am Ende entscheiden: Die Reputation des Vermittlers ist eine, ist die zentrale Messgröße, auf die man stets bei der Entscheidung achten sollte. Damit schwarze Schafe keine Chance haben.
Die Frankfurterin Lydia Ishikawa lebte 15 Jahre in Japan, bevor sie 1991 wieder mit ihrer Familie zurück in ihre Geburtsstadt kam und ihr Unternehmen Lydia Ishikawa Immobilien GmbH gründete. Ihr Fokus liegt unter anderem auf der Betreuung von Mitarbeitern internationaler Firmen, die für mehrere Jahre nach Deutschland versetzt werden (Expats).