Crack-Up-Boom kann zu einem Dax-Anstieg auf über 20.000 Punkte führen
Einen anhaltenden Anstieg der Märkte, der trotz schlechten wirtschaftlichen Aussichten zu nominal und real stark steigenden Kursen führt, nennt man „Crack-up-Boom“. Eine solche Katastrophenhausse speist sich aus den Ängsten der Investoren vor einem Wertverlust ihrer Papierwährung. Insbesondere institutionelle Investoren versuchen dann, ihre Anleihen zu verkaufen und das Geld in Sachwerte umzutauschen. Dadurch trifft sehr viel Liquidität auf ein begrenztes Angebot von Aktien. Wie beim Beispiel von Nintendo steigen die Kurse dadurch sehr stark an.
Nun ist der Aktienkurs von Nintendo seit den Hochkursen Mitte Juli um aktuell ein Drittel gefallen. Der Faktor Seltenheit ist meist nicht von langer Dauer, die Kurse fallen sobald die Nachfrage beginnt nachzulassen. Gleiches gilt auch für die Katastrophenhausse.
Für ein überschuldetes System, in dem wir leben, leitet der Crack-Up-Boom meist die finale Phase des bestehenden Systems ein. In welchem Stadium wir uns an den Kapitalmärkten aktuell befinden, kann niemand mit Gewissheit sagen. Es ist gut möglich, dass wir uns erst am Anfang einer Phase stark steigender Vermögenspreise befinden. Realwerte wie Aktien und Immobilien sind zwar in historischen Maßstäben bereits teuer, der Faktor Seltenheit kann jedoch noch zu viel höheren Bewertungen führen (im Englischen als multiple expansion bezeichnet). Genauso gut denkbar ist, dass die Überschuldung zu Firmenpleiten und Rezessionen führt, die zu zwanghaften Verkäufen und einem Preisverfall a là Finanzkrise 2008 führt. Die aktuelle Bankenkrise in Italien, umfangreiche Kreditausfälle in China oder ein Auseinanderbrechen des Euro-Währungsraumes wären denkbare Katalysatoren hierfür. Beobachtet man aufmerksam die Finanzpresse, werden diese diametralen Meinungen der Analysten und Wirtschaftsfachleute deutlich.
Robuste Anlagestrategie für alle Szenarien
Wie bereits mehrfach an dieser Stelle erwähnt, steht für uns folgerichtig eine robuste Anlagestrategie an oberster Stelle. In guten Marktphasen wollen wir positive Erträge liefern, berücksichtigen aber auch die langfristigen Risiken. Mittels breiter Streuung bauen wir genügend Risikopuffer auf, um Krisen einigermaßen schadlos überstehen zu können.
Neben den oben angesprochenen Realwerten wie Immobilien, Sachwertbeteiligungen und Qualitätsaktien nutzen wir auch Gold und Silber als eine Art Versicherung für die Portfolios unserer Mandanten. Hinzu kommen Absolute Return Bausteine, die in geeigneter Kombination eine stabile Wertenwicklung auch in unruhigen Marktphasen liefern können. Was wir aus guten Gründen vermeiden, ist die einseitige Spekulation auf das eine oder andere Szenario. Björn Siegismund ist Chief Investment Officer der LARANSA PWM GmbH
Foto: Laransa