Ein weiterer Faktor könnte die Geschwindigkeit der Zinsentwicklungen sein. Die Wertentwicklung scheint keinen Bezug zu einem allmählichen Anstieg zu haben. Heftige und plötzliche Veränderungen werden jedoch mit großen Auswirkungen assoziiert (siehe Abbildung).
So haben sich Substanzwerte im Durchschnitt besser entwickelt, wenn die realen Renditen um über zwei Standardabweichungen gestiegen sind (z.B. +25 Basispunkte heute). Wenn die realen Renditen jedoch um eine oder weniger Standardabweichungen anzogen, waren die relativen Renditen im Durchschnitt neutral.
Andererseits war ein Rückgang der realen Renditen in der Regel besser für Wachstumsaktien als für Substanzwerte, unabhängig vom Ausmaß der Entwicklung.
Kleine Veränderungen der Inflationserwartungen, gemessen an der Renditedifferenz zwischen nominalen und inflationsgeschützten US-Treasuries, hatten indes in der Regel ebenfalls keinen Einfluss auf die Wertentwicklung.
Im Gegensatz zur verbreiteten Meinung entwickelten sich Substanzwerte tendenziell sogar schwächer als Wachstumsaktien, wenn die Inflationserwartungen um eine oder mehrere Standardabweichungen stiegen.
Das könnte daran liegen, dass die realen Renditen sinken, wenn die nominalen Renditen unverändert bleiben und die Inflationserwartungen steigen, was zu noch höheren Bewertungen von langfristigen Wachstumsaktien führt.