Was plant Amazon?

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Amazon's Stärke liegt in der Verwertung von Kundendaten. Nun bietet der Konzern über seine Tochter Amazon Web Services erstmals Finanzdienstleistern und Versicherern in den USA, Kanda und Irland Unterstützung bei der Datenanalyse an. Zu den ersten Kunden gehören Deloitte und der britische Versicherer Legal & General.

Bislang ist Amazon nicht wirklich im Finanzdienstleistungsbereich aktiv. Eine Pressemitteilung von Amazon lässt nun aber aufhorchen. Darin kündigt die Amazon-Tochter Amazon Web Services (AWS) mit Amazon FinSpace einen neuen Service für die Finanzdienstleistungsbranche an. Ziel sei es, Hedge Fonds, Asset Managern, Versicherungsunternehmen, Investmentbanken und anderen Finanzdienstleistern beim Auspüren, Aufbereiten und Analysieren von Daten zu helfen.

Allein die Versicherer beispielsweise sitzen auf Bergen von Kundendaten. Sie sind das Gold der Unternehmen. Nun plant Amazon scheinbar, den Gesellschaften dabei helfen zu wollen, diesen Goldschatz zu heben. Man wolle die Unternehmen dabei unterstützen, die Analyse-Zeiträume von Wochen oder Monaten auf Minuten zu verkürzen, betont AWS.

Amazon FinSpace aggregiere, katalogisiere und kennzeichnet die Daten in den Datensilos und macht sie für die gesamte Organisation leicht durchsuchbar. Für die Nutzung von Amazon FinSpace fielen keine Vorabkosten oder Verpflichtungen an. „Kunden zahlen nur für gespeicherte Daten, aktivierte Benutzer und die Rechenleistung, die für die Aufbereitung und Analyse der Daten verwendet wird“, betont die Gesellschaft.

Zu den ersten Kunden und Partnern, die Amazon FinSpace nutzen, gehören der international agierende Wirtschaftsprüfer Deloitte sowie die britische Investmentgesellschaft/der Versicherer Legal & General.

Man arbeite mit einer Masse von Daten etwa im Bereich der Kapitalanlage, der Risikoanalyse oder der Langlebigkeitrisiken, sagt Thomas Olunloyo, CEO von L&G Re. Das Tochterunternehmen von Legal und General will Amazons Rechen- und Serverkapazitäten sowie die Analysefähigkeiten nutzen, um die Datenanalyse dort massiv zu beschleunigen. Zudem erhofft sich der Versicherer neue Erkenntnisse aus den vorhanden Kundendaten.

Als britische Versicherer war Legal & General von 2002 an in Deutschland tätig und hat 2011 seine Depandance geschlossen. 2016 wurden das Deutschlandgeschäft vollständig eingestellt. Die deutschen Kunden werden seither von Irland aus betreut. Übernommen hat die Betreuung der kanadische Versicherungskonzern Canada Life, der aber auch in Deutschland auf dem Markt ist.

Amazon FinSpace wird vorerst den USA – Ost (N. Virginia), USA Ost (Ohio), USA West (Oregon), Kanada (Zentral) sowie Europa (Irland) angeboten. Weitere Regionen sollen aber folgen. (dr)

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