In der Rentenpolitik fordert Votum, die Anreize in der zweiten und dritten Säule der Altersvorsorge zu verbessern. Hierzu gehörten eine klare Vermeidung von Doppelverbeitragung in der betrieblichen und Vereinfachungen in der geförderten privaten Altersvorsorge. „Wenn nach der Bundestagswahl nicht unverzüglich gehandelt wird, bleibt die steuerlich bevorzugte Basis-Rente (Rürup-Rente) bestehen – die Riester-Rente hingegen verschwindet. Eine Ungleichbehandlung von Bevölkerungsschichten, die keine Partei wollen kann“, heißt es im Forderungspapier. Die Umsetzung einer Minimal-Riesterreform durch die Absenkung des Garantieniveaus auf 80 Prozent der gezahlten Beiträge müsse eine der ersten Vorhaben der neuen Regierungskoalition sein und sofort umgesetzt werden.
Mit Blick auf den Faktor Nachhaltigkeit sei zu begrüßen, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der europäischen Maßnahmen einnehmen möchte. Dies dürfe jedoch nicht dazu führen, dass durch nationale Alleingänge des Gesetzgebers oder der Finanzaufsicht die Handlungsalternativen der deutschen Anbieter eingeschränkt werden. Entscheidend sei, die Anleger bei ihrer Investitionsentscheidung mit auf den Weg zu nehmen und dazu anzuregen, Nachhaltigkeitsziele zu berücksichtigen. Eine Überforderung müsse dabei auf jeden Fall vermieden werden.
Die Finanzdienstleistungsbranche sei eine Schlüsselindustrie. „Ohne die Finanzdienstleistungsbranche und ihre Berater wird uns die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft nicht gelingen und Altersarmut nicht verhindert werden können“, so der Verband. Die Politik müsse das Potenzial dieser Schlüsselindustrie noch viel stärker als bisher nutzen und fördern, anstatt sie mit „Überbürokratisierung“ zu blockieren.