Wasserfonds: Das Richtige gegen Renditedurst?

Industriegiganten wie der US-Konzern General Electric oder Siemens, München, erhalten zwar beträcht­liche Aufträge aus dem Wassersektor, dennoch bringt H2O diesen Unternehmen nur einen winzigen Teil ihres Umsatzes.

„Ich empfinde das nicht als Beschränkung. Vielmehr sehe ich das Portfolio als fokussiert und auf die qualitativ besseren Gesellschaften konzentriert an.“ Gerade Unternehmen mit mangelhaften Management überstehen die Prüfung auf Nachhaltigkeit häufig nicht. Bei Marktführern macht Priebs genau wie Fey ohnehin Ausnahmen von den Regeln.

Grafik Wasser

Nicht nur als Lebensmittel – jeder Mensch verbraucht direkt und indirekt täglich Tausende Liter Wasser – auch als Produktionselement ist Wasser von unschätzbarer Bedeutung. Kaum ein Gut wird ohne den Einsatz von Wasser produziert, ob Papier, Auto oder Nahrungs­mittel. Die Landwirtschaft ist mit rund 70 Prozent weltweit der größte Verbraucher. Jeder schwarz-weiße Proteinlieferant auf der grünen Wiese braucht Hunderttausende und jedes Kraftfahrzeug in der Produktion gar Millionen Liter. Und weil es immer mehr Bewohner, immer mehr Kühe und immer mehr Autos auf unserem Planeten gibt, wird der Verbrauch an dem durchsichtigen Lebenselixier immer weiter steigen, was auch dessen Wert nach oben pusht.

Wasser für die Produktion

„Aufgrund der generellen Verknappung und des wahrscheinlichen Preisanstiegs wird es künftig von großer Bedeutung sein, den Wasserverbrauch deutlich zu senken. Statt der ineffizienten Bewässerung von Ackerflächen mit Kanälen und Flutung wird sich die sogenannte Tröpfchen-Bewässerung durchsetzen und deren Hersteller profitieren“, so Wagner.

Nicht minder golden sollen die Aussichten der Wasseraufbereitung sein, prophezeit der Bremer Asset Manager KBC. Das Recycling gilt als ein Weg, den wertvollen, aber raren Rohstoff zu schützen. Nur ein kleiner Teil der riesigen Wassermengen, die unseren Planeten bedecken, sind trinkbar. Megastädte wie Singapur müssen für Milliarden Euro Technologien beschaffen, um Wasser wieder aufzubereiten und Meerwasser zu entsalzen.

Und steigende Preise erhöhen den Druck auf private und gewerbliche Verbraucher weiter: „Nicht  zuletzt aus Kos­tengründen wird bei den Unternehmen die Nachfrage nach  effizienten Technologien, wie etwa dem Wasserrecycling, zunehmen. Ohne qualitativ hochwertiges Wasser kann kaum eine Branche ihre Produkte herstellen“, sagt Nunzia Thiriot, verantwortlich für das Asset Management bei den Norddeutschen.

Im KBC Eco Fund Water bevorzugt Thiriot kleine und mittlere Unternehmen. Mit 240 Millionen Euro Fondsvolumen fällt ihr dies leichter als etwa dem Sam-Fonds mit 1,3 Milliarden Euro under Management. Hohe Wachstumspotenziale bieten ihrer Einschätzung nach die Wassermesstechnik sowie Wasserqualitätstests. So sollen im Vereinigten Königreich bis  zum  Jahr  2020 in jedem Haushalt Wasseruhren, wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten selbstverständlich sind, installiert werden.  Von  den  geringeren  Kosten  und der größeren Präzision bei den Verbrauchsmessungen profitieren wiederum die englischen Versorger.

Zweistelliges jährliches Wachstum

Die Investmentgesellschaft Sam attestiert den einzelnen Segmenten des Wassermarktes auf Jahre Wachstumsraten von bis zu 26 Prozent, im globalen Schnitt sollen es bis 2016 etwa 6,5 Prozent sein. Dennoch sind Wasserinvestments auch im Fondsmantel keine Garantie für stete Gewinne, wenigstens drei bis fünf Jahre Anlagedauer empfehlen die Anbieter. Den Schwankungen der Kapitalmärkte können sich auch die Fondsmanager von Wasserfonds nicht entziehen: Der Sam Sustainable Water gehört zu den renditestärksten Angeboten überhaupt. Dennoch halbierte sich sein Anteilwert im Laufe der Finanzkrise.

Ins Portfolio gelangen Aktien von Unternehmen, die in den Bereichen Wasserversorgung und -entsorgung tätig sind. Rund 85 Prozent des verwalteten Vermögens will Portfoliolenker Dieter Küffer möglichst in kleine und mittlere Gesellschaften investieren. Derzeit liegt der Fokus auf mittelständischen Industrie-Unternehmen aus den USA: „Wir wollen die günstigen Bewertungen nach den Korrekturen der letzten Monate nutzen.“

Inzwischen hat Küffer so einen großen Teil der Verluste aufgeholt, dennoch kann von gleichmäßig fließender Rendite keine Rede sein. Wie die meisten seiner Wettbewerber hat er aber den MSCI World in den letzten Jahren immer um einige Prozentpunkte geschlagen. Das gelingt nicht allen, wie das Portfolio des Hornet Infrastructure – Water Fund II zeigt. Auf Jahressicht ging es für den Fonds knapp vier Prozent bergab. Gerade 1,3 Millionen Euro verwaltet die Liechtensteiner IFM Independent Fund Management AG in dem Portfolio.

Seite 5: Die Deutsche Bank setzt auf Wasserkraft.

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