Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet den Staat über einen Zeitraum von zehn Jahren, jede eingespeiste Kilowattstunde mit 7,3 US-Dollar-Cent (5,5 Euro-Cent) zu vergüten. Alternativ kann die Betreibergesellschaft des Wasserkraftwerks den Strom auf dem freien Markt anbieten und jährlich zwischen den beiden Optionen hin- und herwechseln.
„Die Preise auf den Spot-Märkten lagen in den vergangenen sieben Jahren stabil über dem Vergütungssatz, den wir sicherheitshalber der Fondskalkulation zugrunde gelegt haben. Zusätzliches Upside-Potenzial erwarten wir, wenn die Türkei aller Voraussicht nach im Herbst 2012 an das europäische Stromverbundnetz angeschlossen wird. Dann kann der Strom unserer Anlagen theoretisch nach ganz Europa exportiert werden“, sagt Stiehler und stellt den Anlegern stattliche Mittelrückflüsse in Aussicht: Über die prognostizierte Laufzeit von 20 Jahren sollen sie 590 Prozent der Einlage vor Abgeltungssteuer zurückbekommen.
Nach entsprechendem Gesellschafterbeschluss kann die Anlage bereits nach zehn Jahren veräußert werden mit erhofften 319 Prozent kumulierter Ausschüttungen. Abweichend von der ursprünglichen Planung sollen keine weiteren Anlagen in den Fonds eingebracht und mit einem Platzierungsvolumen von 30 Millionen Euro zum 30. Juni 2012 geschlossen werden.
Große Bestandsanlagen…
Der Nürnberger Wettbewerber Shedlin Capital hält die Türkei ebenfalls für einen idealen Wasserkraft-Standort und plant, im Mai 2012 ein Beteiligungsangebot an einer Wasserkraftanlage an den Markt zu bringen: „Die besten Standorte, um Wasserkraftwerke zu bauen, befinden sich in regenreichen Regionen wie im Nordosten der Türkei. Trotz des immensen Energiebedarfs nutzt das Land bisher erst 36 Prozent seines Wasserkraftpotenzials“, begründet Robert Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Shedlin Capital AG, die Standortwahl. „Um das Regierungsziel zu erreichen, im Jahr 2023 rund ein Drittel des Stromproduktion aus regenerativen Energiequellen zu decken, schätzen wir den Zubaubedarf auf 500 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 21.000 Megawatt“, so Schmidt.
Rund 8,23 Megawatt soll das erste Fondsobjekt des Infrastructure 2 European Hydropower Income der Franken betragen, das in knapp zwei Jahren in der Provinz Trabzon fertiggestellt sein soll. Das Konzept der eigenkapitalbasierten Offerte sieht vor, 15,5 Millionen Euro sowohl in Projektentwicklungen als auch fertiggestellte Anlagen zu investieren.
Die Veräußerung der Anlagen und Projektgesellschaften ist abhängig von der dann herrschenden Marktlage bereits nach neun Jahren angedacht. Im Jahr 2014 sollen die Anleger erstmals Ausschüttungen in Höhe von acht Prozent der Einlage pro Jahr erhalten, die vierteljährlich ausbezahlt werden sollen. Insgesamt stellt Shedlin Capital einen Gesamtmittelrückfluss von 201 Prozent in Aussicht.
Alle Entwicklungsphasen des Wasserkraftwerksbaus zum Wohle ihrer Anleger zu nutzen, verspricht auch die Emissionshaustochter der Deutschen Bank, DWS Access. Seit November letzten Jahres können vermögende Privatinvestoren ab 25.000 Euro zuzüglich zwei Prozent Agio dem Fonds beitreten, um indirekt in noch zu planende, zu entwickelnde oder zu errichtende Wasserkraftwerke mit einer Leistung von bis zu 30 Megawatt zu investieren.
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