In diesem Monat, am 22. März, wird der Weltwassertag begangen. Bereits zum 23. Mal weist der von der UN-Weltkonferenz ins Leben gerufene Weltwassertag auf die Wichtigkeit des Rohstoffs hin, um einen sinnvollen und effizienten Umgang mit der wertvollsten Ressource unseres Planeten zu fördern. Für Investoren ist dies ein guter Anlass, sich mit „Wasser“ als Anlagealternative auseinanderzusetzen.
„Beim Thema Wasserinvestments geht um zwei Faktoren: einerseits lässt die Angebotsverknappung bei steigender Nachfrage den Schluss zu, dass Unternehmen aus dem ‚Wassersektor‘ größere Wachstums- und damit Gewinnchancen ausweisen als der Branchendurchschnitt. Das ist für Investoren aus Renditegesichtspunkten eine interessante Perspektive. Andererseits haben Wasserinvestments in der Regel einen gesellschaftlichen Nutzen im Blick und erfüllen den häufigen Anlegerwunsch, das Kapital unter Einhaltung nachhaltiger Kriterien zu investieren“, sagt Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto Asset Management International SA.
Wichtiger Teilbereich: Infrastruktur
Das World Economic Forum hat den drohenden Wassermangel als eine der größten zehn globalen Risiken für die Menschheit bezeichnet. Das unterstreicht eindrücklich die Bedeutung des gesamten Wasserbereichs mit allen Produkten und Dienstleistungen. Gerade vor diesem Hintergrund sind Unternehmen, die einen Beitrag leisten, den Wasserverbrauch vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln, sehr gut positioniert und bieten Investmentchancen. „Diese Unternehmen werden durch politische beziehungsweise regulatorische Rahmenbedingungen Unterstützung erhalten, wie dies in Anbetracht der extremen Dürre gegenwärtig schon in Kalifornien der Fall ist. Für unseren Wasserfonds ist der Teilbereich Infrastruktur entsprechend wichtig“, so Güntner.
Beispielsweise werden für die Erneuerung und den Ausbau von Wasserleitungssystemen in den kommenden Jahren enorme Investitionen nötig sein und die ausführenden Unternehmen von vollen Auftragsbüchern profitieren. „Wichtig sind in diesem Themenfeld aus unserer Sicht die regulatorischen Rahmenbedingungen. Denn sie bestimmen, wie viel Geld letztendlich in die Wasserinfrastruktur investiert wird und wie dann ein angemessener Wasserpreis für die Endkunden aussieht. So ist das regulatorische Umfeld in Großbritannien vorbildlich. In Südamerika sehen wir bei den regulatorischen Rahmenbedingungen teilweise noch Verbesserungsbedarf. Gemäß unserer Analyse stellt zum Beispiel Veolia einen interessanten Wert dar. Der Konzern ist global tätig und in China Marktführer bei der Behandlung von wassergefährdenden Abfällen – ein nach unserer Einschätzung wichtiger Wachstumsmarkt mit großem gesellschaftlichen Nutzen“, meint Güntner.
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Abschließend stellt der Nachhaltigkeitsexperte fest: „Da es sich häufig um klein- oder mittelkapitalisierte Unternehmen im Wassersegment handelt, ist der Vorteil einer Streuung in viele Werte innerhalb eines Portfolios ein wichtiges Argument für Investoren, um nicht die Risiken der direkten Aktienanlage in wenige Werte in Kauf nehmen zu müssen. Speziell Aktienfonds mit dem Themenschwerpunkt Wasser haben sich im Markt der Anlagemöglichkeiten etabliert und eignen sich langfristig zur Beimischung im Depot. Anleger sollten bei ihrer Auswahl genau prüfen, ob nachhaltige Kriterien zum Konzept gehören oder nicht. Denn nicht jeder Wasserfonds ist gleichzeitig ein nachhaltiger Fonds.“ (tr)
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