In Europa gibt es dieser Tage 126 Wasserstoff-Großprojekte – das sind 94 Prozent mehr, als in Asien und Nordamerika zusammen. Hierbei spielt Deutschland eine federführende Rolle, wie aus einer neuen „Handelskontor“-Infografik hervorgeht.
Wie ernst es Deutschland bei dem Thema ist
Dass es die Bundesrepublik mit der Wasserstoff-Offensive ernst meint, das zeigt unter anderem ein Blick auf die Anzahl der Wasserstoff-Tankstellen. Während es hiervon in Deutschland 90 Stück gibt, landet Großbritannien mit großem Abstand auf dem zweiten Platz, konkret: mit 10 Wasserstoff-Tankstellen. Weitere 16 dieser Tankstellen befinden sich in Deutschland aktuell in der Realisierung, auch diesbezüglich ist das Land der Automobilhersteller europaweit führend.
Herausforderung Klimakrise
Die Wasserstoff-Technologie gilt als wichtig, um den Herausforderungen im Angesicht der Klimakrise Herr zu werden. Kritischer Punkt hierbei waren jedoch in der Vergangenheit unter anderem die Kosten. Wie die Infografik aufzeigt, könnte der Preis von grünem Wasserstoff bis zum Jahr 2030 allerdings um weitere 60 Prozent sinken. Insgesamt könne Wasserstoff aus Sicht der Gesamtbetriebskosten sodann in mehr als 20 Bereichen kostengünstiger sein als konventionelle Kraftstoffe.
In puncto Wasserstoff zeigen sich auch die Behörden und politischen Entscheidungsträger keineswegs kleinlaut. So spricht das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur davon, dass Deutschland „Wassserstoff-Land“ werde.
Tempo ließe sich noch steigern
Obgleich Unternehmen und Länder zunehmend in besagte Technologie und Infrastruktur investieren, könnte das Tempo womöglich noch schneller sein. 31 Prozent der Energieunternehmen sind der Auffassung, dass die geringen finanziellen Anreize die Entwicklung hemmen.
„Während zwar der Preis sowie technologischer Fortschritt maßgeblich entscheidend für künftige Implementationen sind, machen Umfragen deutlich, dass die Bundesbürger in Summe viel von Wasserstoff-Anwendungen zu erwarten scheinen“, so Handelskontor-Herausgeber Raphael Lulay. „Nicht zuletzt auch im Bereich der Mobilität“.