Wasserstoffaktien stehen nicht nur bei institutionellen Anlegern auf der Agenda, auch zahlreiche Privatanleger haben Wasserstoffaktien seit geraumer Zeit auf ihrem Radar. Doch Vorsicht: Dass sich ein Engagement in diese Technologie auf lange Sicht auch tatsächlich rechnet, ist keineswegs gewiss, wenngleich durchaus die Chance auf eine attraktive Rendite besteht.
Der Grund: Brennstoffzellen auf Basis von Wasserstoff können Motoren antreiben und somit neben der klassischen Elektromobilität auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus eine weitere Alternative zu fossilen Energieträgern sein. Vor allem wenn es um größere Motoren in Schiffen oder Lastwagen geht, könnte Wasserstoff seine Stärken ausspielen.
Bundesregierung fördert Wasserstoff-Technologie
Diesen möglichst CO2-neutral herzustellen, ist die Mission vieler Unternehmen. Auch die deutsche Bundesregierung hat in Wasserstoff einen Zukunftstrend entdeckt und fördert die Technologie im Rahmen von drei Leitprojekten. Immerhin 700 Millionen Euro lässt sich die Politik ihr Engagement kosten und verspricht sich langfristig einen Innovations-Schub für den Industriestandort Deutschland. Doch was bedeutet Wasserstoff wirklich für Anleger?
Während einschlägig bekannte Aktien in den vergangenen Monaten für teils dreistellige Renditen gesorgt haben, sollten Investoren mit langfristigen Zielen den Hype mit einer gehörigen Portion Neutralität betrachten. Denn die Kurse von Wasserstoff-Unternehmen sind von einer gehörigen Portion Spekulation getrieben.
Die Aussicht auf neue Projekte und Aufträge schieben die Aktien an. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein weiteres Mosaik auf eine rosige Zukunft hindeutet und die Kurse erneut beflügelt. Gleichzeitig bedeutet dies, dass die Unternehmen die Kurssprünge mit positiven Entwicklungen rechtfertigen müssen – ansonsten drohen kräftige Marktrücksetzer.
Wasserstoffaktien: Geschäftsmodell und Bewertungen müssen angemessen sein
Schon einmal hatte sich die Börse gänzlich von der Realität entfernt. Zu Zeiten des Neuen Marktes Ende der 1990er Jahre orakelten Analysten, Vorstände und vom Börsen-Boom infizierte Anleger eine Realität herbei, wie wir sie heute erst seit einigen Jahren kennen: eCommerce, Streaming und andere Errungenschaften des neuen Jahrtausends steckten zu Zeiten des Neuen Marktes bestenfalls in den Kinderschuhen. In den Aktienkursen waren sie allerdings bereits großzügig eingepreist.
Wer die große Börsen-Party Ende des letzten Jahrtausends miterlebt hat, der wird schneller skeptisch, wenn Kurse aufgrund von Absichtserklärungen oder fernen Projekten steigen. Doch wäre es überspitzt, den Wasserstofftrend pauschal als Luftnummer abzustempeln. Die Börse ist ein Ort, an dem sich junge, innovative Unternehmen neues Kapital beschaffen können. Dabei entstehen für Anleger Chancen und Risiken.
Auch wir setzen uns seit einiger Zeit mit Zukunftsthemen wie der Elektromobilität oder auch Wasserstoff auseinander. Statt allerdings auf einzelne Werte zu setzen, dominiert bei der Laureus AG Privat der Leitgedanke einer breiten Diversifikation und ausgewogenen Depotstruktur. Diese sieht verschiedene Anlageklassen, wie Aktien und auch Anleihen, vor.
Punktuell darf es – je nach persönlicher finanzieller Situation und Kundenwunsch – aber auch ein wenig spekulativer sein, beispielsweise durch die Beimischung von Themenfonds, die gezielt nach solchen Zukunftstrend Ausschau halten. Wichtig ist bei Themen wie beispielsweise bei Wasserstoff, dass vor allem die Geschäftsmodelle robust und die Bewertungen angemessen sind.
Die Kehrseite eines jeden Börsen-Hypes ist die große Fallhöhe, die Trendaktien nach einiger Zeit erreichen. Wer zuvor innerhalb einer tragfähigen Depotstruktur agiert hat, muss sich aber auch vor dieser Fallhöhe nicht fürchten und kann sicher sein, dass vom Börsen-Hype etwas bleibt – idealerweise ein langfristiger Vermögenszuwachs.