Waterland sammelt 4 Milliarden Euro für zwei Private-Equity-Fonds ein

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Waterland investiert in unterschiedlichen Branchen.

Innerhalb von nur vier Monaten schließt der Private Equity Manager Waterland neue Fonds für Mittelstandsinvestments mit vier Milliarden Euro an Kapitalzusagen von institutionellen Investoren.

Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds stellten damit zahlreiche institutionelle Investoren Waterland so viel frisches Kapital wie nie zuvor zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit. Der mittlerweile neunte Fonds von Waterland („WPEF IX“) hat den Angaben zufolge ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro und wird in mittelständische Unternehmen in „fragmentierten“ Wachstumsmärkten investieren. Gemeint sind damit üblicherweise Segmente mit vielen verschiedenen Akteuren.

Mit dem „Partnership Fund I“ wurde zusätzlich ein Fonds für Minderheitsbeteiligungen zum Beispiel an ehemaligen Portfoliounternehmen von Waterland aufgelegt. Hier stehen nun Mittel in Höhe von 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Fundraising für beide Fonds wurde innerhalb von nur vier Monaten abgeschlossen und übertraf das ursprünglich gesetzte Ziel deutlich, so Waterland. „Kapitalzusagen von hochkarätigen institutionellen Investoren aus aller Welt sind in diesen angespannten und von Zurückhaltung geprägten Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Das Commitment vieler bestehender und neuer Anleger zeigt aber, dass unsere Investmentphilosophie und die zahlreichen Erfolgsstories nachhaltig überzeugen“, sagt Dr. Carsten Rahlfs, Managing Partner bei Waterland in Hamburg.

Positive Vorzeichen für 2023

Das Unternehmen ist in Benelux, DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Skandinavien, Polen, Frankreich sowie auf den britischen Inseln sowie seit kurzem auch in Spanien aktiv und verfügt über Niederlassungen unter anderem in Hamburg und München. In zwei Jahrzehnten hat es nach eigenen Angaben circa 1.000 Transaktionen getätigt.

Der auf „Buy-&-Build“, also Zukauf und Zusammenführung von Unternehmen, spezialisierte Investor setzt demnach im Schnitt etwa zehn „Add-on-Akquisitionen“ (Kauf weiterer Unternehmen) für jedes seiner Portfoliounternehmen um. Zielsetzung solcher Strategien ist üblicherweise, durch die Zusammenführung von mehreren kleineren Unternehmen einer Branche einen Marktführer zu „bauen“ oder dessen Stellung zu festigen.

Für 2023 sieht Dr. Gregor Hengst, Partner bei Waterland in München, positive Vorzeichen: „Trotz des volatilen makroökonomischen Umfelds ergeben sich attraktive Möglichkeiten in unserer Zielregion. Interessant bleiben für uns beispielsweise technologiebasierte Dienstleistungen und Healthcare. Daneben identifizieren und beobachten wir weitere fragmentierte Märkte, in denen unser starker Buy-&-Build-Ansatz zum Tragen kommen kann. Im aktuellen Umfeld mit erhöhter Volatilität bleibt unsere enge Zusammenarbeit mit den Portfoliounternehmen an deren Resilienz und nachhaltiger Aufstellung ein wichtiger Fokus – dafür bauen wir unser Team in den 13 europäischen Büros aus.“

Fünf neue „Plattformen“ in 2022

Das Unternehmen investiert in sehr unterschiedlichen Branchen. Im vergangenen Jahr hat Waterland den Angaben zufolge fünf „Plattformen“ durch mehrheitliche Übernahmen initiiert: Duvenbeck (ein europäischer Logistikdienstleister), die Sleepco Group (Zusammenschluss der Bettenhersteller RUF und Bruno aus Deutschland sowie der belgischen LS Bedding), LionsHome (eine europäische Produkt-Comparison-Plattform), die Schweizerische Kommunikationsberatung Team Farner sowie den Anbieter von Softwarelösungen MT. Zusätzlich seien mehr als 20 strategische Zukäufe für das Portfolio getätigt worden.

In Deutschland und der Schweiz ist Waterland laut der Mitteilung daneben aktuell in folgende Unternehmen investiert: Median (Rehaklinik-Betreiber), Schönes Leben Gruppe (Pflegeeinrichtungen), Fit/One (Fitnessstudios), Hansefit (betriebliche Fitnessangebote), Athera (Physiotherapie), Coeo (Forderungsmanagement), Horn & Company (Management-Beratung), Leupold (Packaging), Serrala (Payment- und Finanzsoftware), Netgo (IT-Dienstleistungen), Skaylink (Cloud-Dienstleistungen), Enreach (Unified Communications), Mrge (Adtech), Netrics (Managed Cloud Services) und GOD (Unternehmenssoftware).

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