Neben dem PIRI werden mit dem Knight Frank World Cities Survey und dem Knight Frank/Citi Private Bank Attitudes Survey zwei weitere Researchstudien im Wealth Report 2010 vorgestellt. Darüber hinaus liegt ein Fokus des Berichts auf den Top-Immobilienmärkten im asiatisch-pazifischen Raum.
Nach dem World Cities Survey hat London seine Top-Position als attraktivster Standort in 2009 nun an New York abgegeben. Auf Basis der vier Kriterien wirtschaftliche Aktivitäten, politische Macht, Wissen und Einfluss sowie Lebensqualität erstellt die Studie ein Ranking der 40 wichtigsten Städte der Welt. „Zweifelsohne hatte die globale Rezession starke Auswirkungen auf die Immobilienmärkte,“ kommentiert Bailey.
Es gebe aber auch andere Gründe für Veränderungen. So hätten steuerliche Interventionen in Peking und Washington D.C. dazu geführt, dass diese beiden Städte nun als Drehpunkte für Finanzen und Verwaltung bewertet werden. Auf die Top-Immobilienmärkte habe sich das bereits durch einen Zuzug von Banken ausgewirkt. „Die Interventionen von Regierungen zeigen aber nicht überall positive Auswirkungen,“ relativiert Bailey. „Obwohl die Immobilienpreise in London letztes Jahr stark gestiegen sind, hat das Ansehen der britischen Hauptstadt durch die neue Steuergesetzgebung und den starken Angriff auf die hohen Boni der Banker Schaden genommen.“
Immobilien bleiben ein wichtiger Bestandteil im Anlageportfolio der Reichen. Laut dem Attitudes-Survey besteht ein Drittel der Anlagegüter dieser Zielgruppe derzeit aus Immobilien. Viele sehen die sinkenden Preise als Chance für einen günstigen Einstieg. Der PIRI zeigt indes, dass das Zeitfenster nicht unbegrenzt so attraktiv bleiben wird. „Die Finanzkrise hat nicht zu einschneidenden Veränderungen bei dem typischen wohlhabenden Immobilienkäufer geführt,“ analysiert David Poole, Head der Citi Private Bank in Großbritannien. „Viele reiche Immobilienbesitzer suchen nach wie vor passende Immobilieninvestments, und die Art der Investitionsmöglichkeiten war noch nie so vielfältig wie heute. Neben unzähligen direkten Anlagen bieten sich Fonds, börsen- und nicht börsennotierte Unternehmen sowie komplexe Instrumente wie Derivate an. Dadurch können die Anleger ein Portfolio aufbauen, das breit über Assetklassen und Sektoren diversifiziert ist und dem gewünschten Rendite-/Risikoprofil entspricht.“ (te)
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