Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) wollte in einer onlinebasierten Folgeumfrage im August wissen, ob sich die Befürchtungen der starken Umsatzeinbußen vom Frühjahr bei Vermittlern aufgrund der Coronakrise bewahrheiten.
Das Ergebnis: Eine Mehrheit von 62 Prozent der teilnehmenden BVK-Mitglieder gab an, dass sich ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert haben, und zwar um durchschnittlich 20 Prozent. Bei der Vorumfrage im April waren es noch 38 Prozent an Umsatzeinbußen.
Dennoch befürchtet das Gros der Versicherungskaufleute Liquiditätseinbußen, denn 63,7 Prozent der Exklusivvermittler erwarten Rückgänge bei Bonifikationen. Zudem befürchten 31,5 Prozent negative Auswirkungen für die eigene private Altersvorsorge.
“Gegenstrategien ergreifen”
Die Umfrageergebnisse geben laut BVK keinen Hinweis auf ein Vermittlersterben durch die Folgen der Coronakrise. Denn nur 2,5 Prozent der befragten Vermittler planen bisher den Marktaustritt bzw. einen Ruhestand. “Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass die Vermittler aufgrund der wirtschaftlichen Situation gezwungen sind, weiterhin zu arbeiten”, so BVK-Präsident Michael H. Heinz. “Trotz einer leichten Entspannung im Vergleich zur Vorumfrage bleibt die Situation in vielen Vermittlerbetrieben unsicher. Zudem werden sich Einbußen bei den Bestandsprovisionen erst zeitversetzt zeigen. Die Vermittler sollten deshalb intensiv und rechtzeitig Gegenstrategien vor einer erneuten Verschärfung der Pandemie ergreifen.”
An der Umfrage beteiligten sich 943 BVK-Mitglieder (Vorumfrage: 1.628). 90 Prozent sind Exklusivvermittler, 4 Prozent Mehrfachvertreter und 6 Prozent Makler.