Weiterer Projektentwickler mit Insolvenzantrag

Luftaufnahme von fleißigen Industriearbeitern auf der Baustelle mit cr
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Unter anderem hohe Baukosten bringen viele Projektentwickler in Bedrängnis (Symbolbild).

Höhere Baukosten, steil gestiegene Zinsen, bröckelnde Immobilienpreise und verunsicherte Kunden – diese Kombination bringt viele Projektentwickler in Bedrängnis, nicht nur Project Immobilien. Nach einem Bericht des NDR hat es auch die Revitalis AG aus Hamburg erwischt.

Das Unternehmen stellte am 10. Juli einen Insolvenzantrag, berichtet der NDR gestern (15. August). Revitalis entwickelt demnach zurzeit allein in Hamburg vier Bauprojekte mit insgesamt rund 500 Wohnungen. Vor allem in Ostdeutschland sind es dem NDR zufolge weitere rund 1.000 Wohnungen.

Der vom Gericht eingesetzte Sachwalter Sven-Holger Undritz teilte NDR 90,3 mit: „Der Geschäftsbetrieb läuft ohne Störungen weiter.“ Der erfahrene Insolvenzverwalter plane, die gesamte Revitalis-Gruppe zu erhalten. Derzeit spreche er potenzielle Interessenten für eine mögliche Übernahme an, so Undritz gegenüber dem NDR.

Weder auf der Website des Unternehmens noch in den amtlichen Insolvenzbekanntmachungen findet sich indes ein Hinweis auf das Verfahren. Auf Cash.-Anfrage bestätigte Undritz jedoch den NDR-Bericht als korrekt. Das Unternehmen selbst gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Nach den Insolvenzanträgen von drei Unternehmen der Project Immobilien Gruppe aus Nürnberg in der vergangenen Woche sowie von zwei weiteren Projektentwicklern – Development Partner aus Düsseldorf und Euroboden aus München – hat die öffentliche Aufmerksamkeit für diese Branche deutlich zugenommen, was wohl die zeitversetzte NDR-Meldung erklärt.

Noch keine weiteren Anträge bei Project vermerkt

Vor allem die Insolvenzen bei Project sorgten bundesweit für Schlagzeilen und waren ein Schock für die gesamte Immobilien- und Sachwertbranche. Das Unternehmen zählt zu den großen Wohnungsbau-Projektentwicklern in Deutschland und durch noch unfertige Objekte ist eine große Zahl privater Wohnungskäufer betroffen. Zudem müssen bis zu 30.000 Kapitalanleger um ihr Geld bangen, die sich an Fonds beteiligt haben, die von der in Bamberg ansässigen Project Investment zur Finanzierung der Project-Projekte aufgelegt worden waren.

Derweil finden sich in den amtlichen Insolvenzbekanntmachungen bisher (Stand: 16. August, 14.00 Uhr) noch keine Informationen zu einem Insolvenzantrag der in Bamberg für den Fondsvertrieb zuständigen Project Vermittlungs GmbH. Einen solchen hatten deren Geschäftsführer Anfang dieser Woche gegenüber den Vertriebspartnern angekündigt.

Ebenfalls noch nicht amtlich vermerkt ist ein etwaiger Insolvenzantrag der Project Real Estate AG, also der Holding-Gesellschaft der Immobilien-Sparte in Nürnberg. Dass dieser „ebenfalls kurzfristig“ gestellt würde, hatten wiederum die vorläufigen Insolvenzverwalter der drei insolventen Tochtergesellschaften Ende vergangener Woche verlautbart.

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