Die Branchen-Benchmark – der Philadelphia (PHLX) Semiconductor Index – verzeichnete seit seinem Höchststand Anfang März (bis 24. April 2024) eine 17-prozentige Korrektur. Inzwischen haben mehrere Unternehmen entlang der gesamten Halbleiter-Wertschöpfungskette gute Quartalsergebnisse mit guten Prognosen vorgelegt – darunter Texas Instruments, ASM International und Nordic Semiconductor.
So unterschiedlich die Unternehmen auch sind, eine Sache eint sie: Sie erwarten und sehen klare Anzeichen einer Markterholung im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Man darf nicht vergessen, dass der generelle Halbleiterzyklus erst im Mai 2023 seinen Tiefpunkt erreicht hat. Die Wachstumsraten sind seither zwar nicht mehr so schlecht, aber immer noch negativ. Und erst seit ein paar Monaten liegen sie im Jahresvergleich wieder im positiven Bereich. Von einer echten, kräftigen Erholung sind wir jedoch noch weit entfernt. Wie üblich ist die zyklischere Unterkategorie der Speichermedien als erste in den Abwärtszyklus ein- und ausgetreten, während alle anderen Halbleiterbereiche – auch wie üblich – mit erheblicher Zeitverzögerung folgten.
Durchschnittlich dauert ein Halbleiter-Aufschwung etwa zweieinhalb Jahre. Der letzte Abschwung des Sektors war zeitlich gesehen schon länger und tiefgreifender als der Durchschnitt. Es besteht also die Chance, dass der nächste Aufschwung noch länger und stärker ausfallen könnte.
Robert Schramm-Fuchs, European Equities Portfolio Manager bei Janus Henderson Investors, erklärt: „Viele Unternehmen, mit denen wir in diesem Sektor gesprochen haben, sind zuversichtlich, dass 2025 und 2026 starke Wachstumsjahre sein werden. Die stark steigende Nachfrage nach neuen Speichertechnologien und der sich abzeichnende KI-Server-Megatrend versprechen einen Zyklus von Technologie-Upgrades für PCs und Smartphones. Das stimmt uns für die nächsten Jahre optimistisch.“
„Wir gehen davon aus, dass das Wachstum seinen Höhepunkt möglicherweise erst im Jahr 2026 erreichen wird. Bekanntlich reagieren Börsen immer sehr früh auf Höchst- und Tiefststände, und selten so sehr wie bei Halbleitern. Der Markt reagiert meist ein bis zwei Quartale, bevor die Auswirkungen spürbar werden. Diese Zeitspanne gibt uns immer noch reichlich Spielraum, um dieses Anlagethema auszuschöpfen.“
