Nach der Euphorie zum Wochenbeginn haben sich die Anleger am Tag der US-Präsidentschaftswahl erst einmal zurückgehalten.
Eine halbe Stunde nach dem Handelsstart lag der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag 0,26 Prozent im Minus bei 18.212,21 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,32 Prozent auf 2.124,68 Zähler und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,29 Prozent auf 4.760,00 Punkte.
„Wir sehen die Ruhe vor dem Sturm“, schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Mit der jüngsten Erholung hätten die Börsen die vorangegangenen Verluste wieder wettgemacht. Allerdings zeigten viele Umfragen, dass ein Wahlsieg der Demokratin Hillary Clinton deutlich knapper ausfallen könnte, als es die Märkte glauben machten – entsprechend verwundbar wären sie bei einem Überraschungssieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump.
Nacht auf Mittwoch bringt die Entscheidung
Ob Hillary Clinton oder Donald Trump ins Weiße Haus in Washington einziehen wird, dürfte in der Nacht auf Mittwoch feststehen. „Clinton ist der Favorit des Devisenmarktes“, schreibt Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. „Bei ihr glauben Investoren zu wissen, woran sie sind. Ihre Wahl wird weder Verwerfungen an den Finanzmärkten auslösen, noch die US-Wirtschaft aus der Bahn werfen.“ Der Markt verabscheue hingegen Unsicherheit, die von einem Wahlsieg Trumps ausgehen würde.
Am Montag hatte die allgemeine Erleichterung über Clintons gestiegene Siegchancen dem Dow Jones noch einen zweiprozentigen Kurssprung beschert. Grund war eine Mitteilung der US-Bundespolizei FBI, die die demokratische Kandidatin in der E-Mail-Affäre entlastet hatte. (dpa-AFX)
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