Die Auslagerung der Fondsverwaltung kann in ganz unterschiedlichen Szenarien eine sinnvolle Alternative sein. Die Branche der offenen Investmentfonds hat diese Entwicklung bereits vor Jahren vollzogen. Gastbeitrag von Nicole Mosbacher, Xolaris GmbH
Der Markt der geschlossenen Fonds hat sich in den letzten acht Jahren grundlegend verändert. Die Einführung des KAGB im Sommer 2013 brachte eine Zäsur und teilte den Markt in die „alte Welt“ der geschlossenen Fonds und die „neue Welt“ der Alternative Investmentfunds (AIF). Während alle mehr oder minder geduldig auf die Renaissance der Sachwertinvestments als regulierte AIF warten, geraten die zuvor emittierten und weiter laufenden geschlossenen Fonds immer mehr aus dem Fokus.
In den Medien erscheinen diese nur noch in einer Rückschau des gesamten Marktes oder im Zusammenhang mit Sanierungsfällen oder gar Fondspleiten. Verstärkt durch die laute, jedoch oft undifferenzierte Kommunikation von selbsternannten Anlegerschutzanwälten, die geschlossen Fonds pauschal verurteilen und die Tatsache negieren, dass viele Beteiligungen sich selbst in den Krisenjahren respektabel entwickelt haben, entstand in der Öffentlichkeit ein einseitig verzerrtes Bild der Beteiligungsbranche. Vielleicht wurden die ursprünglich gehegten Erwartungen nicht immer erfüllt, aber das dürfte mit anderen Kapitalanlagen wie Investmentfonds, Aktien oder Anleihen im Durchschnitt nicht signifikant anders sein.
Verwaltungsaufwand deutlich erhöht
Der wachsende Zweitmarkt und die hohe Nachfrage professioneller Investoren auf diesem zeigen, dass viele Bestandsfonds durchaus immer noch lukrative Investments darstellen. Dabei spiegeln die Zweitmarktkurse oft nicht die tatsächlichen Substanzwerte wider. Professionelle Investoren kaufen regelmäßig unter dem inneren Wert der Beteiligungen. Ein wichtiger Kostenfaktor und damit Werttreiber ist bei den Bestandsfonds neben dem Fonds- und Asset-Management die Fondsverwaltung.
Zum einen haben die schwierigen Jahre den Verwaltungsaufwand für die Emissionshäuser deutlich erhöht – man denke allein an Sanierungsfälle, Rückforderungen von Ausschüttungen oder Nachschüsse. Zum anderen belastet die meist am ursprünglichen Investitionsvolumen angelehnte und damit fixe Vergütung der Fondsverwaltung den Fonds in schwierigen Zeiten unverhältnismäßig.