Das Angebot ist gemischt, Käufer stehen oft vor der Wahl – älteres Haus mit großem Grundstück oder ein neugebautes Reihenhaus mit weniger Platz. Ein etwas niedrigeres Preisniveau gibt es auf der anderen Seite des Rheins in Mainz (516.000 Euro).
Noch weniger zahlen Käufer in Offenbach (495.000 Euro), was an zahlreichen renovierungsbedürftigen Bestandsimmobilien liegt. Die niedrigen Preise locken auch zunehmend Arbeitnehmer aus Frankfurt an – allein von 2013 auf 2018 hat sich die Pendlerzahl um über 4.000 erhöht.
Eine Stunde pendeln, bis zu 77 Prozent sparen
Am meisten können Familien hingegen sparen, wenn sie noch weiter aus der Stadt hinausziehen. Im 40-Minuten-Radius sind die Preise in Butzbach 49 Prozent günstiger als in Frankfurt, 50 Minuten entfernt weist Wächtersbach mit 62 Prozent die größte Ersparnis auf.
Wer bereit ist eine Stunde zu pendelt, zahlt sogar bis zu 77 Prozent weniger. In Weilmünster kosten Häuser gerade einmal 141.000 Euro. Allerdings bekommen Käufer für diese Summe in der Regel Objekte mit Sanierungsbedarf.
Ein weiterer Grund für die günstigen Preise ist die Anbindung: Die Kleinstadt im Norden des Taunus ist aufgrund ihrer geografischen Lage im Mittelgebirge nicht ans Autobahn-Netz angeschlossen, der Weg über die Bundesstraße nach Frankfurt ist besonders im Berufsverkehr mit vielen Staus verbunden.
Grünberg als preiswerte Alternative
Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum nur gut 300 Einwohnern pendeln. Besser angebunden, aber deutlich weiter entfernt, liegt Grünberg. Die Stadt im Westen von Gießen ist mit 178.000 Euro am zweitgünstigsten und ist vor allem für Pendler in die Universitätsstadt eine preiswerte Alternative. Denn in Gießen kosten Häuser im Mittel 369.000 Euro.
Doch auch langes Pendeln bedeutet nicht zwangsläufig günstige Angebote. In Schriesheim (510.000 Euro) oder Bensheim (499.000 Euro), die vor den Toren Heidelbergs und Mannheims liegen, kostet der Traum vom Eigenheim etwa eine halbe Million Euro.
5-Jahresvergleich: Verdopplung der Preise
Die hohen Preise in Frankfurt haben dazu geführt, dass die Nachfrage in den Umlandgemeinden stark zugenommen hat. Die Folge: Es wird viel neu gebaut. Die Hauspreise sind dadurch in den vergangenen 5 Jahren teilweise sogar drei- bis viermal so stark gestiegen wie in der Finanzmetropole, wo sie sich um 33 Prozent verteuert haben.
Den größten Preissprung verzeichnet Nierstein: In der Kommune direkt am Rhein müssen Käufer 119 Prozent mehr zahlen als noch 2013. Auch in Usingen (+105 Prozent) und Raunheim (+102 Prozent) haben sich die Preise mehr als verdoppelt. Usingen (434.000 Euro) rückt immer mehr in den Fokus, da es eine preiswerte Alternative zu den teuren Gemeinden im Taunus ist.
Raunheim (439.000 Euro) profitiert von der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Frankfurt, der zugleich einer der größten Arbeitgeber der Region ist. Die gestiegene Nachfrage spiegelt sich auch in den Pendlerzahlen wider. Diese sind in allen drei Umlandgemeinden seit 2013 stark angestiegen.
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