Die Neubautätigkeit in Deutschland ist in den vergangenen Jahren auf ein historisch niedriges Niveau gesunken; im Jahre 2009 wurden nur noch 159.000 Wohnungen fertiggestellt. Dies reicht vermutlich nicht aus, um das bisherige Niveau der Wohnungsversorgung aufrechterhalten zu können. Aus diesem Grund ist mit Verknappungstendenzen insbesondere im Mietwohnungsmarkt und mit entsprechend steigenden Preisen zu rechnen.
Der neue, obligatorische Energieausweis für Wohngebäude und verschärfte energetische Anforderungen an diese werden voraussichtlich dazu führen, dass sich die Preise der Immobilien entsprechend der energetischen Qualität der Objekte unterschiedlich entwickeln. Höhere energetische Anforderungen können künftig zu einer höheren Abgangsrate aus dem Wohnungsbestand führen, wenn sich vorhandene Bestände als nicht mehr sanierungswürdig erweisen.
Einflüsse qualitativ gut einschätzbar
Die Studie berücksichtigt nicht nur einfach zu prognostizierende und wohlbekannte Einflussgrößen, sondern auch unsichere, indirekt wirkende und daher wenig beachtete Determinanten der künftigen Wertentwicklung von Wohnimmobilien. Die Studie schätzt die verschiedenen Gruppen von Einflussfaktoren qualitativ ein und trifft Aussagen über ihre Wahrscheinlichkeit und Wirkungsrichtung.
Zu den untersuchten Faktoren gehören neben dem demographischen Wandel und der Angebotsseite des Wohnungsmarktes auch die zukünftige Einkommens- und Vermögensverteilung und die Frage, welche Folgen diese für die verschiedenen Segmente des Wohnungsmarktes haben könnte. Auch mögliche Veränderungen des Baufinanzierungssystems, die beispielsweise von der EU ausgehen könnten, sind laut den Autoren der Studie dort von Interesse. (te)
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