Western AM: Euros nach Athen tragen

Griechische Staatsanleihen sind weit sicherer, als es die Märkte derzeit einpreisen, und Investments damit attraktiv. Das sagt Mike Zelouf, Director of International Business bei der Fondsgesellschaft Western Asset Management, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Legg Mason, und empfiehlt Anlegern den Einstieg.

eule„Heute sind die Bewertungen griechischer Staatsanleihen auf demselben Niveau wie 2001, als Griechenland dem Euro-Raum beigetreten ist. Zehnjährige Anleihen werfen zurzeit 3,75 Prozent mehr Rendite ab als vergleichbare deutsche Staatsanleihen. Betrachtet man die fundamentale Position Griechenlands, wäre langfristig lediglich ein Aufschlag von 1,5 bis 2 Prozent gerechtfertigt“, so  Zelouf.

Akute Gefahren sieht Zelouf nicht: „Auf diesem Niveau bieten Griechenland-Anleihen den Anlegern eine interessante Perspektive. Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland den Euroverband verlassen wird oder Anleihen nicht mehr bedient werden, ist äußerst gering.“

Trotz der derzeitigen Diskussion sei der Zugang Griechenlands zu den Kapitalmärkten uneingeschränkt möglich. „Vieles spricht dafür, dass Griechenland und die anderen Euroländer an einer Strategie arbeiten, die verhindern soll, dass eine solche Situation erneut auftreten kann“, führt Zelouf aus.

Grund zum Optimismus soll auch der vom griechischen Finanzminister Papaconstantinou vorgelegte Stabilitätsplan bieten, der das Budgetdefizit von derzeit 12,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis Ende 2010 auf 6,7 Prozent zurückführen will. Für 2012 ist sogar eine Defizitquote von nur noch 2,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes vorgesehen.

„Obwohl der Stabilitätsplan in Griechenland äußerst unpopulär ist, ist er ein klares und eindeutiges Signal an die Märkte, dass Griechenland sein Schuldenproblem konsequent und nachhaltig lösen will“, sagt Zelouf. Es werde möglicherweise für weitere Sparmaßnahmen in anderen Volkswirtschaften sorgen.

Sein Fazit: „Langfristig orientierten Anlegern empfehlen wir deshalb, ihr Gewicht an griechischen Anleihen jetzt aufzustocken.“ (mr)

Foto: Shutterstock

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