87 Prozent wollen in der Schule auch über Altersvorsorge informiert werden. 93 Prozent der jungen Erwachsenen wollen ein Online-Portal, in dem sie zu sämtlichen erreichten Ansprüchen aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge Informationen finden.
Trend zum Risiko setzt sich fort
In der Abwägung zwischen Sicherheit und Rendite bei der Altersvorsorge entscheidet sich bereits die Mehrheit der jungen Erwachsenen für Risikovarianten.
Zwei Drittel würden geringe Schwankungen ihrer Rente in Kauf nehmen, wenn sie dafür mit einer insgesamt höheren Leistung rechnen könnten als bei Renten mit dem gegenwärtigen Garantiezins von unter 1 Prozent.
58 Prozent sind bereit, dauerhaft auf feste Zinsgarantien zu verzichten, wenn sie dadurch Aussicht auf eine deutlich höhere Rente hätten.
„Die jungen Leute wollen es einfach und gut“, fasst MetallRente Geschäftsführer Heribert Karch zusammen. „Eine rein individuelle Altersvorsorge hat bei ihnen weniger Akzeptanz als kollektive Systeme.
Institutionelle Lösungen auf der Basis tarifvertraglicher Vereinbarungen der Sozialpartner könnten diese Aufgabe durch Mechanismen wie Langzeitorientierung, kollektive Kapitalanlage und nachhaltige Einbindung der Beschäftigten meistern.
Außerdem würden sie relativ zügig eine durchgreifende Breitenwirkung erzielen. Das Sozialpartnermodell könnte also die Altersvorsorge entscheidend voranbringen. Davon hätten besonders die jungen Menschen umfassende Vorteile.“
Finanzielle Bildung muss in der Schule beginnen
An die Bildungspolitik appellieren die Herausgeber der Studie, „kompetente Informationen zu Finanzthemen und zur Altersvorsorge in Schule und Ausbildung sicherzustellen, am besten durch ein Schulfach Wirtschaft, um die großen Defizite der jungen Leute beim Finanzwissen auszugleichen.“
Sie fordern die Bundesregierung auf, die Rentenpolitik konsequent auf die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen zu orientieren:
„Wir brauchen starke kollektive Systeme der Altersversorgung, die effizient und vertrauensbildend wirken, um die notwendige Einbeziehung der jungen Generation in die Altersvorsorge zu erreichen“.
Die Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ wird bereits zum vierten Mal vom Versorgungswerk MetallRente in Auftrag gegeben.
Im Abstand von drei Jahren werden dafür rund 2.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 27 Jahren zu ihren Vorstellungen für die persönliche Zukunft, zu ihrem Sparverhalten, ihren finanziellen Kenntnissen sowie zu ihren Einstellungen und Strategien zur Altersvorsorge befragt.
Die Untersuchung wird vom renommierten Forschungsinstitut Kantar Public durchgeführt.