Wie Automatisierung die Zukunft verändert

Angesichts der voranschreitenden Digitalisierung, des robusten Wirtschaftswachstums und des niedrigen Zinsniveaus wird sich die aktuelle Geschwindigkeit der Einführung neuer Roboter vorerst fortsetzen. Zweifelsohne geht mit der zunehmenden Automation ein Wandel des Arbeitsmarkts einher: Eher einfache, monotone und den Körper strapazierende Handtätigkeiten werden dem technischen Fortschritt weichen.

Beziehung zwischen Mensch und Roboter neu definiert

Im Gegenzug wird das Beziehungsgeflecht zwischen dem Mitarbeiter und dem unterstützenden Roboter neu definiert. Mit seiner unerreichbar präzisen und schnellen Arbeitsweise kommt dem Roboter künftig eine unterstützende Rolle zu. Der Mensch übernimmt in der Arbeitsbeziehung hingegen die steuernde und überwachende Rolle: Er kann mit seinem Urteilsvermögen komplexe und kritische Situation einordnen und bei Bedarf umlenken. Dass der Trend in Summe Jobs gefährden wird, ist eher unwahrscheinlich – im Gegenteil: Moderne Unternehmen brauchen für die Interaktion von Mensch und Maschine mehr kreative, flexible und technikaffine Mitarbeiter denn je.

Vielfacher Nutzen für Investoren

Investoren können sich die zunehmende Automatisierung auf vielschichtige Weise zu Nutze machen. Zu den vorrangigen Profiteuren zählen die Hersteller von Robotern selbst, die zu einem Großteil in Asien ansässig sind. Allein die japanischen Hersteller wie etwa Fanuc oder Yaskawa haben im vergangenen Jahr mit 152.600 Einheiten über die Hälfte des weltweiten Lieferumfangs gefertigt.

Auch Softwarehersteller gehören zu den Nutznießern. Vor allem dem Cloud-Geschäft dürfte eine immer größere Bedeutung zukommen. In den digitalen Fabriken der Zukunft ermöglichen Cloud-Netzwerke miteinander vernetzten Robotern die Ausführung gleicher Aktivitäten. Auf diesem Weg können technische Parameter wie Ausführungsgeschwindigkeit oder Krafteinsatz synchronisiert und optimiert werden. Auf Unternehmensseite dürften auch die Käufer moderner Fertigungsanlagen profitieren: Solche Konzerne, die ihre Wertschöpfungsketten optimieren und digitalisieren, werden sich ihre Wettbewerbsposition sichern und Marktanteile gewinnen können.

Autor Marc Hellingrath ist Leiter Globale Aktien bei Union Investment.

Foto: Union Investment

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