Das Branchenportal Block-Builders.de beleuchtet die Chancen der Blockchain beim Thema Klimaschutz in einer umfassenden Infografik.
Dabei sind es längst nicht mehr die Akteure an der Peripherie, welche die Chancen erkennen. So verkündete das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Mitte September, dass „neue Blockchain-Methoden“ nicht nur umweltfreundlicher als ihr Ruf seien, sondern dass diese sogar „vielfältig für den Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt“ werden könnten.
Wie die Infografik aufzeigt, gibt es vielfältige potenzielle Anwendungsbereiche, beispielsweise beim Strom- und Emissionshandel und bei der Nachvollziehbarkeit von Lieferketten. Dies, so die Erhebung, könnte den grünen Wandel in mehrerlei Hinsicht vorantreiben: um das Energiemanagement zu verbessern, umweltfreundliches Verhalten zu belohnen oder Green Washing aufzudecken, und so Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit tatsächlich in die Pflicht zu nehmen beziehungsweise den Ressourcenabdruck von Produkten besser sichtbar zu machen.
Durch Zahlungen für Ökosystemleistungen könnte sogar die Artenvielfalt bewahrt werden, unter anderem dadurch, dass an umliegende Gemeinden mit gesundem Wildtier-Bestand Blockchain-Smart-Contract-Zahlungen ausgelöst werden könnten.
Wie die Infografik aufzeigt, wurden im vergangenen Jahr weltweit 4,5 Milliarden US-Dollar in Blockchain-Lösungen investiert. Aktuellen Prognosen zufolge werden bis zum Jahresende 2021 etwa 6,6 Milliarden Dollar investiert, bis 2024 wird indes ein weiterer Anstieg in Höhe von 188 Prozent erwartet.
Unterschiedliche Entscheidungsträger in Deutschland schreiben sich nicht selten auf die Fahnen, Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu sein. Betrachtet man das Thema Blockchain als wegweisend in dieser Hinsicht, dann offenbart sich jedoch ein Hintertreffen: unter den 100 Unternehmen mit den meisten Blockchain-Patenten befinden sich lediglich 5 in Deutschland, China dominiert das Feld, gefolgt von den Vereinigten Staaten von Amerika. Doch immerhin: zu den Akteuren mit den meisten Blockchain-Patenten beim Europäischen Patentamt zählt unter anderem die deutsche Bundesdruckerei.
„Das Blockchain-Narrativ im medialen Diskurs könnte sich schon bald signifikant verändern“, wie Block-Builders-Analyst Raphael Lulay die Entwicklung kommentiert. „Vom Saulus zum Paulus: während lange die negative Klimabilanz einzelner Blockchain-Anwendungen im Vordergrund stand, betonen dieser Tage immer mehr Akteure die Chancen der Technologie, auch im Bereich Klima- und Umweltschutz“.