Dass sowohl Anzahl als auch Ausmaß künftiger Zinserhöhungen noch nicht feststehen, könne durchaus eine Kommunikationsstrategie der US-Zentralbanker sein; immerhin könnten sie ein Interesse daran haben, durch ein wenig Unsicherheit über die geldpolitische Abfolge wieder eine Risikoprämie zu etablieren.
Botte in seinem aktuellen „MyStratWeekly“: „Die Neigung der Fed ist nun eindeutig restriktiv; der „Gradualismus“ der Vergangenheit, der mit einer Inflation von über 7 % und der Wirtschaftslage unvereinbar war, wird aufgegeben. Tatsächlich verzeichnete die US-Wirtschaft im Jahr 2021 das stärkste Wachstum seit 1984; allein in Q4 ein annualisiertes Wachstum von 6,9 Prozent, wozu der Wiederaufbau der Lagerbestände fast 5 Prozentpunkte beitrug. Der Konsum der privaten Haushalte beschleunigte sich trotz eines begrenzten Aufschwungs bei den Ausgaben für langlebige Güter. Trotz des Virus war die Verbrauchernachfrage nach Dienstleistungen stark.
Auch der US-Arbeitsmarkt ist nach den meisten Indikatoren sehr angespannt. Diese Situation verschärft die Angebotsengpässe, die bei der Wiederankurbelung der Weltwirtschaft vor fast 18 Monaten entstanden sind. Die Fed hat lange Zeit die Inflationsgefahr geleugnet und darauf gesetzt, dass sie schnell verschwindet. Jetzt steht sie im Mittelpunkt ihrer politischen Strategie. Die Rücknahme der geldpolitischen Anreize wird sich daher beschleunigen.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ finden Sie im englischen Original anbei. Im Thema der Woche analysieren die Marktstrategen der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers, was das „Jahr des Tigers“ für China mit sich bringt.