Krypto-Betrug: Wie KI davor schützen kann

Bitcoin
Foto: PantherMedia/grafvision
Um Betrug bei Kryptowährungen wie Bitcoin einzudämmen, lässt sich auch KI nutzen.

Künstliche Intelligenz findet derzeit immer mehr Anwendungsbereiche. Auch im Krypto-Sektor wird diese Technologie schon zahlreich genutzt. Jetzt soll ein KI-System auf den Markt kommen, das Anleger beim Handel vor einem Betrug bewahren soll. Dazu wird das entwickelnde Start-up vom Land Baden-Württemberg mit Geldern in Höhe von 900.000 Euro unterstützt.

Das Programm nennt sich „DeFi – Risk Advisor KI“ und soll auf dem dezentralisierten Finanzmarkt Anwendung finden. Doch wie genau soll KI vor Betrügereien beim Handel mit Krypto, NFTs und Co. schützen? Was sind die Vorteile und was die Nachteile von Künstlicher Intelligenz für den Kryptomarkt? Wie soll das neue Programm funktionieren? Und inwiefern kann KI die Kryptobranche zukünftig noch bereichern?

KI und Krypto: So findet KI Anwendung auf dem Kryptomarkt

Tatsächlich gibt es bereits einige Schnittstellen zwischen Künstlicher Intelligenz und der Welt der Krypto. So wird ChatGPT seit der Einführung letzten Jahres im November vielfältig eingesetzt: Es kann eigenhändig anhand weniger Stichpunkte Texte verfassen, aber auch Tipps und Anregungen bezüglich verschiedener Themen geben. In der Kryptowelt fungiert es als eine Hilfestellung für interessierte Anleger, die neu einsteigen möchten. Anhand seiner Datenmenge ist das KI-Programm dazu fähig, auf Fragen in Bezug auf Krypto einzugehen: Warum ist Bitcoin so wichtig? Worauf sollte man als Anleger achten und wie startet man am besten? Inwiefern lohnt sich eine Investition in Kryptowährungen? Zudem kann der Chatbot den Nutzer dabei unterstützen, Smart Contracts zu erstellen oder weitere Programmierungen durchzuführen.

Jacqueline Lehmann
Jacqueline Lehmann, Ledger21 AG: „Mit der Einführung von DeFi – Risk Advisor KI können mehr Menschen dazu animiert werden, in Kryptowährungen, NFTs und andere Blockchain-basierte Finanzprodukte zu investieren.“ (Foto: Ledger21)

Auch in Form von Coins tauchen KI-Produkte auf dem Kryptomarkt auf. Neben den bereits existierenden 21.000 Kryptowährungen finden nun auch KI-Coins ihren Platz. Sie sollen in naher Zukunft den Zugriff auf KI-Programme ermöglichen. Mit dem steigenden Hype sehen Investoren hier großes Potenzial: Hohe Nachfrage führt zu hohen Gewinnen. Insbesondere in diese fünf größten Projekte wird investiert: The Graph (GRT), SingularityNET (AGIX), Fetch (FET), Ocean Protocol (OCEAN) und iExec RLC (RLC). Eine Vielzahl der KI-Währungen hat sich bereits im Wert mehr als verdoppelt.

Risiken von KI für Krypto

KI-Fans und Anleger sollten jedoch achtsam vorgehen. Sowohl das Programm ChatGPT, als auch die KI-Coins bergen gewisse Risiken.

ChatGPT ist nicht immer in der Lage, richtige Antworten zu liefern, denn sein Wissensstand reicht nur bis 2021. Das Programm kann nur anhand von Informationen und Daten Ergebnisse liefern, mit denen es programmiert wurde. Folglich kann es zwar Tipps zum Thema Investieren geben, jedoch ist es nicht dazu fähig, genaue Prognosen zu stellen oder aktuelle Informationen in Bezug auf Kryptowährungen zu vermitteln. Zudem besteht die Gefahr, dass ChatGPT auf unvollständigen oder fehlerhaften Daten trainiert sein kann und folglich die KI-Algorithmen voreingenommen sein können. In vielen Fällen ist Eigenrecherche gefragt.

Laut einigen Experten sind auch die KI-Coins risikoreich, da der Hype erst vor einigen Wochen gestartet hat und womöglich erstmal abflauen wird. Genaue Prognosen können selbstverständlich nicht gestellt werden. Somit ist es wichtig, die Entwicklungen erst einmal zu beobachten.

Generell haben KI-Programme den Nachteil, dass sie regelmäßig aktualisiert, optimiert und überwacht werden müssen, damit potenzielle Gefahren behoben werden können. Zudem weisen sie Defizite in ihrem Wissen auf und es ist schwierig, KI-Algorithmen so zu trainieren, dass sie alle möglichen Betrugsszenarien identifizieren und verhindern können.

Chancen von KI für Krypto

Nichtsdestotrotz bietet KI auch viele Vorteile für die Kryptobranche. Sie liegen vor allem darin, dass die Technologie in der Lage ist, große Datenmengen schnell und präzise zu verarbeiten und dadurch potenzielle Risiken zu identifizieren. Da Kryptowährungen und NFTs dezentralisiert und oft anonym gehandelt werden, können Betrügereien und andere kriminelle Aktivitäten schwer zu erkennen sein. KI kann dabei helfen, diese Risiken zu minimieren und das Vertrauen der Anleger in den dezentralisierten Finanzmarkt zu stärken. Es liefert mit Programmen wie ChatGPT einen guten Einstieg in die Welt von Krypto, ohne dass Anleger den Überblick verlieren. Auch sehen viele Investoren ein großes Potenzial in KI und KI-Coins. Viele Kryptowährungen die auf KI basieren haben sich bereits im Wert verdoppelt.

Als Anleger sollte man folglich vorsichtig agieren und die Entwicklungen im Auge behalten. Neben den Risiken gibt es auch die großen Chancen, die KI für die Gesellschaft und die Kryptowelt bietet.

DeFi-Risk Advisor KI: So sollen Anleger vor Betrügern geschützt werden

Das neue Programm „DeFi – Risk Advisor KI“ ist eine Entwicklung des Stuttgarter Start-ups Blockbrain in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm und soll schon bald Menschen beim Investieren unterstützen. Ziel ist es, Anlegern risikofreie Investitionen zu ermöglichen, lukrative Entscheidungen zu treffen und ihr Portfolio zu optimieren.

Um den Markt dezentraler Finanzprodukte für Investoren sicherer zu gestalten und mehr Interessenten auf sie aufmerksam zu machen, entschied sich das Start-up in Zusammenarbeit mit dem Institut für Strategische Unternehmensführung und Finanzierung dazu, eine KI-basierte Applikation einzuführen. Diese soll Betrügereien frühzeitig erkennen und aufdecken. Wenn sich beispielsweise ein Anbieter plötzlich dazu entscheidet, sich vom Projekt zurückzuziehen, setzt das System Frühwarnsignale ab und schützt die Anleger. Die KI-Applikation soll also funktionieren, indem es Transaktionen in Echtzeit analysiert und anhand von festgelegten Kriterien verdächtige Aktivitäten identifiziert. Wenn eine verdächtige Transaktion erkannt wird, kann das System eine Warnung ausgeben oder die Transaktion automatisch stoppen, um potenzielle Verluste zu vermeiden. 

Mit der Einführung von DeFi – Risk Advisor KI können mehr Menschen dazu animiert werden, in Kryptowährungen, NFTs und andere Blockchain-basierte Finanzprodukte zu investieren. Und das ohne große Gefahren zu fürchten. Es ist eines der vielen Projekte, das die Kryptobranche zukünftig noch bereichern wird, indem es dazu beiträgt, den dezentralisierten Finanzmarkt sicherer und vertrauenswürdiger zu machen. Allerdings ist es wichtig, dass die Algorithmen auch hier sorgfältig trainiert und überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie effektiv und fair arbeiten.

Fazit

Künstliche Intelligenz ist besonders seit der Einführung von ChatGPT in aller Munde. Dabei bietet es zahlreiche Chancen und Möglichkeiten – auch für die Kryptowelt. ChatGPT kann Neuanfängern Tipps geben, um die ersten Investments zu erleichtern. Auch erscheinen immer mehr KI-Coins auf dem Markt, die für viele Anleger erfolgsversprechend klingen. Zudem soll das KI-Programm „DeFi-Risk Advisor KI“ Investoren vor betrügerischen Transaktionen schützen und ihnen bei ihren Investmententscheidungen helfen. KI bietet somit viele Vorteile für die Kryptowelt und trägt dazu bei, dass Betrügereien ein Ende gesetzt wird.

Autorin Jacqueline Lehmann ist CEO von Ledger21 AG, einer Tochtergesellschaft von Green Capital & Beteiligungen AG, die auf die Anlagen in dem aufstrebenden Markt für Kryptowährungen spezialisiert ist. https://ledger21.ch/

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