Spätestens jetzt sollten Element-Versicherte aktiv werden und sich nach alternativen Absicherungen umsehen, betont der BdV. „Insbesondere für Menschen, die Rentenleistungen aus Element-Verträgen bezogen haben, wird die Insolvenz massive Auswirkungen haben“, sagt BdV-Chefökonom Constantin Papaspyratos. Der Grund: Laut Versicherungsaufsichtsgesetz erlöschen Rentenansprüche aus Haftpflicht- und Unfallversicherungsverträgen bereits mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens. „Wie viele Element-Versicherungsfälle mit Rentenleistungen bestehen, ist uns nicht bekannt. Wir hoffen jedoch, dass keine Versicherten und Geschädigten betroffen sind“, so Papaspyratos.
Der BdV erinnert daran, dass das Ende von Element nicht die erste Pleite eines Fintechs sei. „Das Vertrauen von Verbraucherinnen und Verbrauchern in existenzielle Risikoversicherungen darf nicht zum Spielball von Wagniskapital und Start-up-Schmieden werden. Will man solche Geschäftsmodelle ermöglichen, brauchen sie ein enges Korsett durch die Finanzaufsicht und einen effektiven Gläubigerschutz für die Versicherten. Die Unzulänglichkeiten im Versicherungsaufsichtsgesetz müssen jetzt dringend ausgebessert werden“, fordert BdV-Vorstand Stephen Rehmke.
Bislang seien Auffanglösungen geschaffen worden – wie die Medicator AG für die substitutive Krankenversicherung (PKV), die Protektor Lebensversicherungs-AG für die Lebensversicherung. Eine vergleichbare Funktion habe bei Insolvenzen die Verkehrsopferhilfe e. V. für die verpflichtende Kfz-Haftpflichtversicherung. Für die anderen Versicherungssparten gebe es keine vergleichbare Einrichtung.