Damit Käufer und Mieter vor Vertragsabschluss Auskunft über die Stärken und Schwächen des energetischen Gebäudezustands erhalten, ist seit ein paar Jahren der Energieausweis verpflichtend. Dieser gibt Auskunft über die Verbrauchskennwerte der Immobilie.
Dadurch und insbesondere durch die Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Jahr 2001 erhofften sich die Regierungen eine Unterstützung des Klimaziels durch energetische Modernisierung und begleitende bauliche Maßnahmen, um in die Jahre gekommene Bauteile und Ausstattung zu erneuern.
Die Modernisierungsquote im Gebäudebestand liegt jedoch bis heute noch nicht einmal bei der Hälfte der angestrebten zwei Prozent jährlich.
Trotz mehrfacher Verschärfungen der EnEV bis 2016 ist nicht festzustellen, dass energetisch modernisierte Gebäude eine bevorzugte Rolle am Markt spielen. Statt gekaufte ältere Gebäude wärmezudämmen, wird in die Verbesserung des Wohnkomforts investiert.
Die Gründe sind vielfach: von fehlenden finanziellen Mitteln, über Akzeptanzprobleme bei älteren Haushalten bis hin zu Ängsten über zu dicht isolierte Gebäude oder Brandgefahren des Dämmmaterials.
Renditen stagnieren durch hohe Mietpreise
Wer in Wohnungen investiert, möchte sein Geld sicher anlegen. Solche Investitionen haben in der Regel langfristigen Charakter. Erstrebtes Ziel ist, eine Rendite zu erzielen und einen Vermögenteil für spätere Zeiten mit laufendem monatlichem Zusatzeinkommen aufzubauen.
Die Renditen bewegen sich aktuell in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern bei drei Prozent, in den Umlandgemeinden und den kleineren Großstädten noch darüber. Damit liegen sie noch deutlich über dem Zinsniveau risikoarmer Geldanlagen.
Spielräume für höhere Renditen sind derzeit aber nicht in Sicht, weil die Mietpreise ein hohes Niveau erreicht haben und das Mietrecht bei Mieterhöhungen regulierend einwirkt. Dies sollten Kapitalanleger beachten.
Idealer Zeitpunkt zum Kauf
Auch bei Mietswohnungen ist an vielen Stellen das Angebot knapp. Die Interessenten stehen Schlange und die Mietpreise sind hoch. Wer diese zahlen kann, der kann dank niedriger Zinsen meist auch die nicht höheren Raten an die Bank zahlen.
Kaufinteressenten sollten deshalb die Gunst der Stunde nutzen: Bei Zinsen von rund ein bis zwei Prozent bei zehnjähriger Zinsbindung ist viel Luft für höhere Tilgungen, sodass bei entsprechendem Finanzierungsaufbau und langen Zinsbindungen die Schulden schon nach 15 bis 20 Jahren größtenteils oder ganz zurückgezahlt sein können.
Jochen Dörner ist Geschäftsführer der Wüstenrot Immobilien Gmbh (WI) in Ludwigsburg.
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Foto: Andy Ridder, Portraits Wüstenrot Ludwigsburg
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