Die Mehrzahl der Beratungen zur Geldanlage erfolgt derzeit unmittelbar vor oder nach der Auszahlung. 23 Prozent der künftigen Vermögensbesitzer wünschen sich sogar eine frühzeitige Beratung, die mindestens sechs Monate vor dem Auszahlungszeitpunkt liegt.
“Der Blick auf frühere Vermögensbesitzer zeigt allerdings, dass diesem Wunsch oftmals kein Beratungsgespräch folgt”, so Müller. Weniger als jeder Zehnte habe tatsächlich eine Beratung zu einem so frühen Zeitpunkt in Anspruch genommen. Ein Viertel der früheren Vermögensbesitzer habe sich sogar erst deutlich nach der Auszahlung beraten lassen.
Deutliche Unterschiede bei der Frage nach dem aus Sicht der Vermögenden optimalen Zeitpunkt der Beratung zeigen sich beim Vergleich der Quellen von Vermögen. So wünschen Vermögende, deren Geldmittel aus der Auszahlung einer Lebensversicherung stammen, häufiger einen frühen Beratungstermin als diejenigen, deren Vermögen beispielsweise aus der Auszahlung von Wertpapieren stammt.
Einen frühen Beratungszeitpunkt präferieren darüber hinaus Besitzer höherer Vermögen, die sich mehrere Monate Vorbereitungszeit nehmen. Eine Beratung und Entscheidung um den eigentlichen Auszahlungstermin herum ist hier eher unüblich.
Die Beratung erfolgt meist durch Anlageberater einer Bank. Doch auch Versicherungsvertreter und Makler werden als Anlaufstelle genannt, letztere von mehr als jedem zehnten aktuell oder künftig Vermögenden. Der durch die Finanzkrise ausgelöste Vertrauensverlust in die Beratungskompetenz von Banken verbessert aber zweifelsohne das Standing von Vermittlern und Maklern, so die Studie.
Die beste Bewertung erhalten indes unabhängige Finanzberater. Für mehr als ein Viertel der Befragten stellt sich die Frage nach Beratungskompetenz allerdings nicht. Sie lassen sich überhaupt nicht beraten. (hb)
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