Die Umsätze der Betreiber von Windkraftanlagen an Land werden in diesem Jahr nochmals steigen. Das ergab eine Umfrage der HSH Nordbank unter rund 80 Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, die am Donnerstag in Hamburg veröffentlicht wurde.
Zum einen würden Investitionen vorgezogen, ehe 2017 eine neue Version des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft tritt. Zum anderen orientiere sich ein Teil der Branche ins europäische Ausland, sagte der Leiter des entsprechenden Geschäftsbereichs der HSH Nordbank, Lars Quandel. Insgesamt sei die Branche optimistisch, die Ausbauziele der Bundesregierung bis 2025 zu erreichen.
Nach dem neuen EEG gilt ab 2017 nicht mehr eine feste Vergütung für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien, sondern neue Windenergieanlagen an Land werden im Wettbewerb ausgeschrieben. Den Zuschlag erhält, wer die wenigsten Fördermittel benötigt. Damit sollen die Kosten der Energiewende sinken.
„Obwohl der deutsche Onshore-Markt nach Auffassung fast aller Beteiligten für Investitionen auch weiterhin interessant bleibt, steigt wegen der Herausforderungen des Ausschreibungsverfahrens das Interesse an Projekten im europäischen Ausland“, sagte Quandel.
Akteursvielfalt in Gefahr
Die meisten Unternehmen seien der Meinung, dass der Ausbaukorridor für die Windenergie an Land von 2.500 Megawatt jährlich bis zum Jahr 2025 erreicht werde. Allerdings werde ein Teil der Akteure vom Markt verschwinden, besonders kleine Projektentwickler, Privatinvestoren, Bürgerwind-Initiativen und Landwirte.
Es komme zu Kooperationen und Partnerschaften, was die Gefahr einer Marktkonzentration mit sich bringe. „Damit würde eines der geplanten Ziele des neuen EEG verfehlt, der Erhalt der Akteursvielfalt“, sagte Quandel.
Quelle: dpa-AFX
[article_line]
Foto: Shutterstock